‚Talk To La Bomb‘ könnte man hier einmal wörtlich nehmen. Denn wir sprachen mit ihr, genauer gesagt mit der bezaubernden Sabina Sciubba, der Frontfrau der Brazilian Girls. Denn jüngst erschien das zweite Album des Quartetts, das dem selbstbetitelten Debüt von 2005 in nichts nachsteht.
Angefangen hatte das multikulturelle Electro-Jazz-Quartett im New Yorker Jazzclub Nublu. „New York war in der Post 11/09-Depression und für uns war unser wöchentlicher Gig Sonntagnacht, oder besser am Montagmorgen, wie unser Kirchgang“, blickt Sciubba zurück. Sie verschlug es vor Jahren via Frankreich in den Big Apple. Obwohl sich New York in den letzten Jahren verändert habe, sei die Stadt „immer noch ein sehr fruchtbarer Boden für Kunst und Kultur“.
Scuibba, die deutsche und italienische Wurzeln hat, wuchs in Italien, Frankreich und Deutschland auf. Sie ist mehrsprachig groß geworden und insofern verwundert es nicht, dass ihre Texte auf ‚Talk To La Bomb‘ sich aus Fetzen vieler verschiedener Sprachen zusammensetzen. Manch einen mag das irritieren. „Für mich ist es ein Spiel. Das soll man ja nicht so ernst nehmen. Ich bin eher irritiert wenn der Inhalt von Texten oberflächlich und redundant ist“, so Sciubba.
Dass die Songs erst im Studio entstanden sind, das geschah eher aus der Not heraus. „Ich werde ganz ehrlich sein: Wir sind vor allem sehr undiszipliniert; zu proben und zu üben, ist gar nicht unsere Natur. Wir hatten, bevor wir ins Studio gingen, aber Ideen, Akkorde, Grooves, Texte etc.“. Daraus entstand dieser mannigfaltige, fiebrige Mix aus Electro-Jazz, Lounge und Pop, der seinesgleichen sucht.
Brazilian Girls: Talk To La Bomb
Verve/Universal
VÖ: 26.1.2007