…im RBBinfoRADIO 93,1 am 31. März 2007 um 11:45 Uhr an Klaus Hübner. Klaus Hübner? Das KZ Columbia-Haus in Berlin? Nie gehört. Also hören: „Klaus Hübner – Emil Winkler und das KZ Columbia-Haus“. Wiederholungen: um 19:45 und in der folgenden Nacht um 0:45 und 5:45 Uhr.
Ein Mensch, den es nicht mehr gibt: Emil Winkler, Polizist, Sozialdemokrat, Sekretär der demokratisch gesinnten RAG (Reichsarbeitsgemeinschaft Deutscher Polizeiverbände) und der Fédération Internationale des Fonctionnaires de Police, am 1.September 1933 festgenommen und zur “Schutzhaft” ins Columbia-Haus gebracht, am 17.September an den Folgen der Torturen gestorben.
Ein Ort, den es nicht mehr gibt: Das KL Columbia, erst Militär-, später Polizeiarrest, ab 1933 geleitet von einer “Polizeibereitschaft zur besonderen Verwendung”, Folter- und Mordstätte der Gestapo und KZ . Das einzige mitten in Berlin. 1938 abgerissen, um Platz für den geplanten Großflughafen Tempelhof zu schaffen. “Schule der Gewalt” für etliche, die später die großen Vernichtungslager leiten werden: Hier beginnt der Umbau von Staatsgewalt in organisierte Gewaltkriminalität, hier liegen die Fundamente der späteren Mordmaschinerie.
Klaus Hübner, Chef der (West-)Berliner Polizei 1968-87 und ihr großer Reformer, Nachfolger von Emil Winkler als Sekretär des europäischen Polizeigewerkschaftsbundes, erzählt, wie er auf “das schreckliche Haus” und die Geschichte von Winkler und vielen seiner Kollegen gestoßen ist.
Wer jetzt neugierig geworden ist – es gibt eine hervorragende Dokumentation: Kurt Schilde und Johannes Tuchel: “Columbia-Haus – Berliner Konzentrationslager 1933 –1936” Edition Hentrich und Bezirksamt Tempelhof, 1990 ISBN 3-926175-96-6