Damon Albarn will partout nicht zur Ruhe kommen. Wenn nicht Blur bei ihm auf der Tagesordnung stehen, dann die Gorillaz. Und wenn nicht die, dann Musikprojekte in Afrika oder vielleicht die Band, die keinen Namen hat, von der aber das Album ‚The Good, The Bad And The Queen‘ erschienen ist. Albarn hat sich hierfür mit Paul Simonon, bekannt geworden mit den unvergesslichen The Clash, Simon Tong (Ex-The Verve, danach The Shining) und Tony Allen, dem einstigen Schlagzeuger von Fela Kutis Band Africa 70, zusammengetan. Von einer „Supergroup“ will Albarn aber nichts wissen. Das tut er als „dummes Geschwätz“ ab.
Zusammen mit Brian Burton alias Danger Mouse, einer Hälfte von Gnarls Barkley, haben die Vier ein ganzes Album eingespielt. Es geht nicht um das Wer, sondern um das Wie; nicht um Personenkult, sondern um die Musik. Die Songs entstanden bereits in den Jahren 2004 und 2005. Musikalisch haben sich die Vier voll gehen lassen: Albarns gelangweilt wirkende Stimme, kleine Parallelen zu den Gorillaz, dann schräger Pop mit Electro-Versatzstücken, etwas Dub und Reggae – das sind die Grundzutaten für dieses durch und durch gelungene Experiment.
Das Album drehe sich immer wieder um die Stadt, in der die Protagonisten leben: London. So handele laut Simonon „Herculean“ „von Leuten, die sterben und in den Himmel kommen. Es ist wie eine Art gefühlter William Blake. London ist ja bekannt für seine vielen Schriftsteller und Dichter, und das hat starke Spuren in der Musik hinterlassen“. Und die Musik Eindruck bei uns.
The Good, The Bad And The Queen: s/t
Capitol/EMI
VÖ: 26.1.2007