Josh Rouse ist schon ein ganz Süßer. Nicht nur, dass er uns mit dem besten Reim seit ‚Haus-Maus-Klaus‘ überrascht, nein, er stellt mit „Sweety“ auch einen Song an den Anfang, der nicht nur Diabetiker in die Knie zwingt. Der Song hat zwar alles, was die Musik von Josh Rouse so großartig macht, ist aber dermaßen karamellisiert vorgetragen, dass man sich kurzzeitig freut, dass die Platte nur neun Lieder lang ist. Nicht dass Rouse jemals fordernd oder laut gewesen wäre, aber das ist einfach zu viel.
Danach reißt er sich am Riemen und schippert zurück in die Gefilde, die man an ihm so schätzt: Feinster Singer/Songwriter-Pop mit wunderschönen Arrangements und der immer wiederkehrenden Erkenntnis, dass Rouse Blechbläser einsetzen kann wie kaum ein anderer. „Country House, City Mouse“ ist bestimmt nicht das wichtigste Album in seinem Schaffen, zeigt aber eine interessante Unentschlossenheit, wohin die Reise geht. Urban, rural oder mediterran – Josh Rouse scheint es selbst nicht zu wissen und bastelt fleißig weiter an seinen geschmackvollen Alben, die trotz gelegentlicher Überzuckerung lückenlos in jeden Plattenschrank gehören.
Josh Rouse
Country Mouse, City House
Bedroom Classics/Nettwerk/Soulfood
VÖ: 20.7.2007
Link: www.joshrouse.com