Seit einem Jahr halte ich mich nun schon in einer seltsamen Zwischenwelt auf. Zunächst schien ja alles noch vertraut, ich schwebte über meinem Redaktionstisch. Dann war mir, als ob ich in einem Wandschrank steckte – in Dieters Treppenhaus! Die Zeichenkräfte wollten mir schwinden… Draußen rasselte eine wahnsinnig gewordene Tastatur, dann roch es nach Grillfest, dann wieder die Tastatur.
Gestern Nacht ein Traum: ein Mann mit dunkler Brille wollte meine Hausaufgaben sehen. Keine Ahnung was das jetzt wieder bedeutete, ich hatte als Schüler nie meine Hausaufgaben dabei gehabt. Und dann lag ich plötzlich mit dem Gesicht nach unten in einem frischgemähten regennassen Stoppelfeld. Jetzt ist alles wieder ruhig. Wenn ich den Arm ausstrecke fühle ich im Dunkeln die beruhigende Anwesenheit der Schrankwände, Eichenbretter, etwas modrig, ein stabiler Deckel, momentmal, ich glaub‘ es geht schon wieder los…
raphael