Lassen wir doch heute einmal die lieben Leserinnen und Leser ein wenig vorarbeiten. Es geht noch immer um das Phänomen der „dünnen“ (und somit auch der „dicken“) Krimis. Und um Bilder.
Lesen erzeugt Bilder. Eine Handlung ist eine Folge von Bildern. Wie ich diese Bilder verarbeite, hängt von ihrer Qualität ab. Für diese Qualität ist der Autor verantwortlich. Dafür, wie ich sie als Leser verarbeite, bin ich verantwortlich.
Zwei Fotografen erhalten den Auftrag, ein nach ihrer Ansicht typisches Bild von Paris anzufertigen. Fotograf A begibt sich an einen höher gelegenen Ort und schießt mit Weitwinkelobjektiv ein Panorama der Pariser Innenstadt. Fotograf B sucht sich die gleiche Stelle aus, fotografiert jedoch mit einem starken Zoomobjektiv und bannt nur einen kleinen Ausschnitt des A-Bildes (etwa ein Fenster, hinter dem ein älterer Mann nach draußen blickt).
Beide Bilder erhält nun der Krimischriftsteller. Er soll sie in Worte fassen und versuchen, mit ihnen das wiederzugeben, was ER für typisch Paris hält. Die erste, logische Prognose geht davon aus, dass er für Bild A mehr Text benötigt als für Bild B, denn A, das Panorama ist weitaus detailreicher als B. Aber stimmt das wirklich? Was meinen die LeserInnen?
Antworten sind für die Zulassung zur großen CrimeSchool-Abschlussprüfung obligatorisch und können nicht durch andere Leistungsnachweise kompensiert werden!
Stimmt nicht.
Bisschen kurz…naja, der gute Wille war wenigstens da…
bye
dpr
(außer Konkurrenz) — die Prämisse ist falsch: weder ‚erzeugt‘ Lesen noch ‚ist‘ Handlung eine folge von Bildern.
Nee, stimmt nicht (ein Wort länger als Georg). Und außerdem: Bildbeschreibung — hat man das nicht schon in der Unterstufe gehabt?
Stimmt.Je mehr Details beschrieben werden umso mehr Text.
Stimmt nicht.Der Krimiautor benützt die kleinsten Einheiten um Übergeordnetes zu beschreiben.
Lieber dpr, nimmst Du das mit dem Bild nicht etwas zu wörtlich ?
Ansonsten stellt sich natürlich die Frage, seit wann ein Schriftsteller sich beim Schreiben von der Realität beengen lässt.
Beste Grüße
bernd
Was hat das mit dicken und dünnen Büchern zu tun?
Die einen sagen so, die anderen sagen so.
Möglich ist alles.
relativiernde und reale Grüße
Ludger
Er kann beide Bilder sowohl wortreich als auch wortarm benutzen, hängt von Autor (und ein bißchen von seinem Talent) ab. Tannöd ist ein gutes Beispiel : ein Blick durchs Fenster, aber auch ein Panorama einer Gesellschaft.
LG
barb
Schön, schön. Ich sammle das jetzt erstmal kommentarlos – – –
bye
dpr