Kanye West ist auf dem besten Wege, sich unsterblich zu machen. Auf seiner Habenseite stehen zum einen die vielen Produktionen, mit denen er bewiesen hat, dass er ein gutes Gespür bzw. Gehör für moderne und aufregende „black music“ hat. Ob er nun Common half, HipHop mit Soul zu versüßen oder mit Nas auf dessen Album „HipHop Is Dead“ kooperierte. Aber er ist nicht nur ein versierter Produzent: Er ist auch HipHop-Musiker. Und ein ganz großer obendrein. Da muss man sich nur seine aktuelle Single „Stronger“ anhören, die just auf Platz drei der britischen Charts auftauchte.
„Stronger“ basiert auf einem dieser typischen Daft Punk-Samples mit den Vocoder-Roboterstimmen. Genial, wie er den französischen Electro/House-Charme in seinem Song untergebracht hat. Ganz anders klingt „Can’t Tell Me Nothing“, eine leicht melancholische HipHop/Soul-Ballade basierend auf dem Young Jeezy-Track „I Got Money“ und mit Gastsängerin Connie Mitchell am Mikrophon. Dass in „Homecoming“ ein Piano zu hören ist, verwundert nicht. Schließlich hat West den Song zusammen mit Coldplay-Sänger Chris Martin komponiert und umgesetzt. Weitere Gäste sind auf ‚Graduation‘ DJ Premier und Mos Def. So dass am Ende ein äußerst facettenreiches HipHop-Manifest herausgekommen ist, das es erst einmal zu übertrumpfen gilt. Was wahrlich nicht leicht werden wird. Denn West ist in der Champions League angekommen und hat sich mindestens mal bis ins Halbfinale vorgekämpft.
Kanye West: Graduation
Def Jam/Universal
VÖ: 7.9.2007