Gerade gefunden: eine paar schöne Sätze bei →Anne Chaplet (12.5.08).
„Die deutsche Krimiszene ist unglaublich angewachsen. Schön ist das, einerseits. Ein bißchen mulmig wird einem auch: der Krimi als Versuchsfeld fürs neue Prekariat?“
Dazu muss man sagen: Ich liebe Anne Chaplet. Kein Witz. Ich liebe sie, weil kaum jemand sonst unter unseren lieben GenrevertreterInnen mal so richtig das Maul aufmacht und provoziert. Anne lässt dabei auch noch eine bittere Wahrheit in die Welt hinaus – wenngleich man sie ein wenig differenzieren muss, denn es fehlt ein wichtiger Zusatz. Der Krimi als Versuchsfeld fürs neue sprachliche Prekariat, dem das notwendigste Lebensmittel der Schriftstellerei fehlt: die richtigen Wörter und wie man sie vernünftig zusammensetzt. Da hilft kein Sozialstaat, da helfen nur die Verlage, die solche Misthaufen auch noch drucken. Aber hat was: Krimischreiben als Königsweg aus der Hartz IV-Falle. Putzig.