„Nutte! Hitler-Sau! Kartoffelkopf!“ Nanu, was ist denn das für eine Begrüßung? Ach so: Es ist bloß der Titel von Pieke Biermanns neuer Kriminalreportage, die am Freitag, 21. November 2008 im RBB-Inforadio 93,1 um 10:27 und 13:27 Uhr zu hören und am Sonnabend, 22. November 2008 in DER TAGESSPIEGEL zu lesen sein wird. Oder, per Klick aufs Radio, von der Quelle abzurufen. Die Zeiten werden rauer und die Umgangsformen auch.
Das zwischenmenschliche Klima der Stadt ist gereizter geworden. Die Grenzen zwischen „normaler“ Großstadt-Rotzigkeit, Beleidigungen und handfester Aggression verschwimmen. Das erfahren Polizisten, Feuerwehrleute und Busfahrer zur Zeit besonders.
Dass Arbeitsplätze nicht unbedingt Horte der Friedfertigkeit sind, verwundert bei näherem Hinsehen niemanden. Aber ziehen bestimmte Arbeitsplätze Gewalt womöglich an? Die öffentlichen Dienste? Weil man deren Mitarbeiter mit dem – als Feind empfundenen, verhassten – Staat identifiziert? Oder wegen der Uniformen? Und die, die in Zivil arbeiten?
Eine kleine Erkundung beim Ordnungsamt, in der Vollstreckungsstelle eines Finanzamts und in einem Jobcenter. Fazit – überall agiert die Kundschaft nach dem Motto: “Ich hab was in den Sand gesetzt, aber du bist schuld!” Was daraus folgt, ist keineswegs nur verbale Gewalt.