Aus einem Krimitagebuch

Wir alle kennen und lieben ihn. Ein Autor von Rang und Namen, so dass es nicht notwendig sein dürfte, letzten hier zu nennen. Mit Hilfe einiger günstiger Ereignisse ist es wtd gelungen, Zugriff auf das digitale Tagebuch des Meisters zu erhalten. Lesen Sie im folgenden erste Auszüge…

11/02/10: Überlegen, ob man eine Zettelsammlung „besonders törichte Kritikerformulierungen“ anlegen sollte (evt. Buchprojekt?). Man erträgt dieses biedere Mittelmaß kaum noch, es müsste Tabletten dagegen geben, aber lieber forschen sie nach Potenzmitteln, diese pharmazeutischen Arschlöcher…

12/02/10: Vertrage keinen Käsekuchen mehr. Weltuntergang.

15/02/10: Kolumnentitel überlegen. These etwa: „Können Frauen Krimis schreiben?“ (Antwort: Sie tun es trotzdem.) oder „Sex & Crime im deutschen Nachkriegskrimi“ (albern; fünfmal „ficken“ tippen und schon ist der Ruf als Pornograf für die nächsten drei Jahre wieder gefestigt) oder „Ist die Krimikultur so bieder, weil die Kritiker es sind?“ (Antwort: unter anderem). Entscheide mich wohl, wie immer, für die Frauen.

15/02/10: Apropos: Gestern zum 1. Mal seit 30 Jahren wieder Sex im Auto gehabt. Fazit: Früher war besser. Gab noch keine Airbags. An die pharmazeutischen Arschlöcher: Viagra taugt nix.

16/02/10: Projekt Facebook: noch keine eindeutig zweideutigen Offerten meiner dortigen „Freundinnen“ („wolln wir ma cammen?“). Weiter versuchen. Oder falsche Freundinnen?

18/02/10: Schon immer das Lächerlichste: Menschen, die sich vor ihren Bücherregalen fotografieren lassen. Wenn’s überhaupt ihre sind. Schiefmichelgrinsemäulig (in Buchfassung als Zitat ausweisen, s. Hegemann) posieren sie dort wie Großwildjäger vor der Beute, die man ihnen bequem vor die Flinte getrieben hat.

19/02/10: Irgend etwas Innovatives machen. Aber was?

19/02/10: Plotidee. Der Ermittler jagt sich selbst. Wie Kleist, Zerbrochener Krug, nur besser.

21/02/10: Projekt „Kritikern die Scheiße aus dem Hirn kloppen“ im Hinterkopf behalten. All diese Flachzangen, Blödmannsgehilfen, diese Suppenkellen in der Brühe ihrer eigenen Nichtigkeit. Mal so richtig… uswusf. Um 12 Blutdruckmittel einnehmen.

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