Das wurde aber auch mal Zeit. Die sechste Staffel „Hautnah – Die Methode Hill“ – im Original schon 2008 und bei uns (ZDF) im Frühjahr 2010 gelaufen – ist endlich auch auf deutsch erschienen. Noch mehr brutale Serienmorde, noch mehr tiefschürfende Analysen von einem klinischen Psychiater (nicht: Profiler!), gespielt von Robson „Blue Eyes“ Green, der sich bestens in die Psyche von Serienkiller versetzen kann, im „normalen“ Leben aber mit seiner linkischen, leicht weltfremden Art immmer wieder an seine Grenzen stösst.
Für alle, die es noch nicht gehört haben: diese 6. Staffel von „Hautnah – Die Methode Hill“ ist zugleich die letzte. ITV, dem produzierenden Sender wurde es wohl zu teuer: die Rede war von 3/4 Mio Pfund pro Folge. Was natürlich ein Klacks ist im Vergleich mit Serien wie CSI, wo zuletzt William Petersen alleine schon $500.000 Gage erhielt. Pro Folge.
Auch wenn zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch keiner wusste, dass das das Ende sein würde könnte man rückblickend Anzeichen dafür entdecken, dass diese Staffel der krönende Abschluß von „Wire in the Blood“ sein sollte. Die vier Folgen dieser DVD sind noch düsterer und vor allem noch stilisierter (große, klinisch weiße Gänge, und riesige, spiegelnde Tische dürfen die Innenwelt Hills reflektieren).
Tony Hill selbst gerät noch öfter in Lebensgefahr und kritzelt weiter fleissig Stellwände zu im Bemühen, sich Täter und Motiv zu nähern (Kaum zu glauben, dass Hill in der Debütfolge seine Erkenntnisse noch in den Computer tippte. In „Tödliche Experimente“ schreibt er diesmal gleich eine ganze Gefängniszelle voll!). All das hätte sich wohl nur noch mit einem Dreh ins Groteske (oder Lächerliche) steigern lassen.
Das Ende nach nur 24 Folgen mag man bedauern, man kann aber auch froh darüber sein, dass eine Serie auf ihrem Höhepunkt beendet wird.
P.S.: Für die Freunde der Fremdsprache gibts die Folgen wahlweise im englischen Originalton (allerdings ohne Untertitel) oder in der deutschen Synchronisation. Und Bonusmaterial: nada.
P.P.S.: Die Folge „Geschöpfe des Todes “ ist erst ab 18 freigegeben – und damit gilt die Altersbeschränkung natürlich auch für die ganze Box.
Alle Fotos: Alan Peebles