Lassen Sie uns, während alle Welt von Schwedenkrimis und toten Feuilletonisten schreibt, doch einmal von Literatur reden. Literatur. Das ist das, was der Kopf braucht, wenn er als Hutablage zu schade ist. Oder das, was nicht zwingend in Talkshows vor Grinsefressen in die Kamera gehalten wird, was nicht naturgesetzlich auf den Krabbeltischen der Buchhandlungen liegt, ja, was manchmal gar nicht „Buch“ ist, sondern Datei. Lassen Sie uns, kurz, von drei neuen Texten von drei Männern reden, die Literatur machen. Kriminalliteratur. Doch, die gibt es noch. Man muss sie nur suchen. Oder hier finden.
Guido Rohm. Das ist der wo kein Deutsch kann, also kein richtiges, wie man es in der Schule beim Aufsatz gelernt und später in all den Krimileins wiedergelesen hat. Mit „Fleischwölfe“ und „0 – Noirvelle“ legt er nun in einem Band gleich zwei neue Texte vor. „Fleischwölfe“ ist ein „Buch zum Film“, wobei es den Film selbstverständlich gar nicht gibt. „0 – Noirvelle“ ist das, was der Name sagt. Das nette Bändchen erscheint in diesen Tagen bei →Evolver Books und wird hier selbstverständlich besprochen werden. Ein erster Leseblick macht neugierig.
Peter J. Kraus. Der lebt zwar in den USA, kann aber Deutsch. Und wie. Aber anders als die anderen Krimischreiber, was wohl daran liegt, dass er in den USA lebt. Das macht es ihm schwer, denn wenn der Weltmann in die Provinz kommt – also nach Deutschland -, dann oh je. Nun könnte das aber anders werden. PJ hat jüngst seinen 2003 erschienenen Knaller →„Geier“ als Ebook bei Amazon veröffentlicht und rockt seitdem die Selfpublisher dort. Flugs hat er auch den Nachfolgekrimi →„Aasgeier“ – bisher unveröffentlicht! – dort hochgeladen und rockt weiter. Und das alles zu Preisen, bei denen sogar Kaiser Wilhelm noch von „Schnäppchen“ gesprochen hätte. Wer hier nicht zugreift, hat keine Arme mehr.
Marcus Starck. Ebenfalls 2003 debütierte der gebürtige und jetzt in Australien beheimatete Österreicher mit „SexDotCom“ und sorgte für einiges Aufsehen. Dann wurde es ruhig um ihn. Jetzt ist er wieder da, ebenfalls bei Amazon, ebenfalls mit Ebooks. Der digitalen Variante seines →Erstlings nämlich und mit dem neuen Roman → „419 – Ohne Namen wird mich der Tod nicht finden“. Dank der Links werden geneigte Leser aber die Bücher finden und können sie – wieder zu äußerst moderaten Preisen – erwerben. Ich habe so den Eindruck, man sollte es auch tun.