10 Alben für die einsame Insel, Ausgabe 2025
Over the Rhine – Good Dog Bad Dog
„There is a me you would not recognize, dear. Call it the shadow of myself. And if the music starts, before I get there dance without me. You dance so gracefully. I really think I’ll be ok“. Das Album startet mit einem klassischen Abschluß-Song („Latter Days“) und setzt damit den Ton für ein wunderbares Album, das auch nach knapp 30 Jahren keinen Staub angesetzt hat. „Nur“ home recorded und doch eine Blaupause, wie ein dunkles Americana/Folk-Album klingen sollte.
Tool – Lateralus
Das aktuelle Album “Fear Inoculum” habe ich wahrscheinlich inzwischen häufiger gehört, aber „Lateralus“ hat Maßstäbe gesetzt und bietet auch heute noch genug Nuancen, um als Inselbegleiter interessant zu bleiben.
The Gaslight Anthem – The ‘59 Sound
Eigentlich ein bisschen absurd, dass ich kein Album von Bruce Springsteen mitnehme, aber The Gaslight Anthem sind mehr als nur die jungen Epigonen. Gerade die ersten beiden Alben treffen mich immer noch in die Mitte meiner Musikempfindung. Und der Titelsong ist und bleibt eine grandiose, na ja, Hymne.
Pascow – Jade
Kaum eine deutschsprachige Band habe ich in den vergangenen Jahren so intensiv gehört wie Pascow. Mit „Jade“ haben sie ihren Sound geöffnet und die textliche Dringlichkeit verstärkt. Wenn man viel Musik hört, geht über die Jahre ein wenig die Detailtiefe (Songtitel, Texte, etc.) verloren, aber hier kann ich vom Anfang bis zum Ende alles Mitsingen.
Kettcar – Du und wieviel von deinen Freunden
Kettcar ist für mich eine zentrale Band, die ganz oft Platten gemacht hat, die zu meiner aktuellen Lebenssituation gepasst haben und in der jeweiligen Zeit vieles musikalisch begleitet haben. Dadurch entfalten sie bis heute auf Knopfdruck eine Kraft und Erinnerung, die man schwer in Worte fassen kann. Ich danke der Academy!
Tracy Chapman – Tracy Chapman
Eine offensichtliche Wahl, aber bis heute komme ich immer zu dem gleichen Ergebnis – eine nahezu perfekte Platte. Wenn ich nicht weiss, was ich hören soll, lande ich meistens bei den ersten beiden Platten von Tracy Chapman.
Screaming Trees – Dust
Auch ein Beispiel für ein nahezu perfektes Album. Die Klangästhetik ist bis heute faszinierend und Mark Lanegan wirft sich zweifelnd, glaubend und strauchelnd in die brachialen Wogen. Ein Jammer, dass sich nicht wenigstens ein paar der grandiosen Songs in das kollektive Musik-Hirn gebrannt haben. Obwohl ich im Gesamtbild wahrscheinlich eher Fan von Pearl Jam bin, ist „Dust“ für mich das beste Album aus der Grunge-Ära.
The National – High Violet
The National haben seit „Alligator“ das Kunststück geschafft, ausschließlich gute bis sehr gute Alben zu veröffentlichen. Wer die Band jemals live gesehen, hat, erliegt ihr normalerweise komplett. Aber auch davon unabhängig ist „High Violet“ ein dichtes und vielschichtiges Album, das – Achtung, Binse – in fast jeden Plattenschrank gehört.
Natalie Merchant – Tigerlily
Natürlich ist Natalie Merchant keine unbekannte Kleinkünstlerin, aber man hat immer den Eindruck, dass sie nicht genug hervorgehoben wird, wenn es um die prägenden Songwriterinnen der vergangenen Jahrzehnte geht. Bei ihr muss man noch nicht mal die Frühwerke bei der Qualitätssumme abziehen. Egal ob mit 10.000 Maniacs oder dann solo – ihre Alben kann man alle ungehört kaufen. Ihr Solodebüt „Tigerlily“ nimmt dabei sicher eine Sonderstellung ein.
John Coltrane – A Love Supreme
Mit Recht immer wieder genannt, wenn es um das beste Jazzalbum aller Zeiten geht. Ich schummel‘ ein bisschen und nehme die Ausgabe „The Complete Masters“ mit auf die Insel. Erhöht die Anzahl der Stücke und die Möglichkeit, noch weiter und in aller Ruhe einzutauchen. Ein Album, das die Musikwelt nachhaltig verändert hat.