Der Plan: Die Verschwörung

Ich gebe zu, dass mich die Veröffentlichung des neuen Der Plan-Albums völlig überraschte. Ich hoffe, Frank Fenstermacher und Kurt Dahlke (aka Pyrolator) waren besser informiert, dass Moritz R mit zwei „Neuen“ eine der einflussreichsten und wichtigsten deutschen Bands der frühen 80er wiederbelebt hat.

Alles begann 1979 als Weltaufstandsplan und der Eröffnung der Art Attack Galerie (Namensgeber für das bandeigene Atatak-Label). Neben innovativen „Erfindungen“ (z.B. der „Brontologic“, Deutschlands erstem Sequenzer) und Klangexperimenten ging es immer auch um Kunst: die Auftritte der Band als Happening (zumeist Playback mit poppigen Bühnenbildern und Instrumenten aus Plastik), die Platten als Gesamtkunstwerk. Nicht zuletzt ein Verdienst von Moritz R, der bis heute als Künstler tätig ist. Er entwarf nicht nur die Kulissen für die Konzerte, Filme und das Der Plan-Artwork, sondern auch Platten-Cover für Andreas Dorau („Fred vom Jupiter“) und Depeche Mode („See You“). Aber wer mehr darüber wissen will, dem empfehle ich das Buch „Glanz und Elend der Neuen Deutschen Welle“ von Moritz R.

Der Plan von heute mit damals zu vergleichen, wäre aber ungerecht. Nicht zuletzt, weil Moritz R jetzt von Künstler Treu (Ex-Dauerfish, die jahrelang als legitimer Der Plan-Nachfolger galten) und JJ Jones unterstützt wird. Sollen die Kritiker von mir aus Verrat rufen, alleine „Deutschland Bleiche Mutter“, „Copyright Slavery“ („Software kann man nicht stehlen / Ideen sind frei“) und „Hohe Kante“ („Wir haben kein Geld für die Rente gespart / Wir haben auch gar nichts aufbewahrt“) machen Spaß; es ist halt alles nur eine Spur moderner.

„Dann war viel Zeit ins Land gegangen. Sie gaben die Spielsachen ihren Kindern und gemeinsam spielten sie die alten Spiele. Es machte allen viel Freude“ (Der Plan).

(redbreak)

Der Plan: Die Verschwörung
Marina/Indigo
VÖ: 28.6.2004

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