Am Besten jetzt schon an Weihnachten denken. Ein geschmackvolles Doppelpaket zum Preis einer CD kann zwar den Schmerz der Trennung nicht wegwischen, zeigt aber 28 Songs lang, wie großartig Midnight Choir waren. Und da es zu viele Menschen gibt, die dieser Band nie die nötige Aufmerksamkeit geschenkt haben, sollte man mit „All Tomorrow’s Tears“ genau das tun – verschenken.
Mit vier Songs des Debüts „Midnight Choir“ und dem fast vollständig vertretenen Nachfolger „Olsen’s Lot“ ist die Frühphase der Band ausführlich beleuchtet und zeigt, wie sich die Norweger entwickelt haben, um mit ihrem letzten Werk „Waiting For The Bricks To Fall“ mühelos alle Stärken zu vereinen. Wahrscheinlich liegen noch ungehobene Schätze in den Archiven, aber die haben es leider nicht auf „All Tomorrow’s Tears“ geschafft.
Für Fans, die schon alle Alben im Schrank haben, findet sich wenig Neues, lediglich vier Single-CD-Beiträge und der „Unsung Heroine“-Bonustrack „Spiritual“ bieten einen Mehrwert. Egal, alle Songs wurden re-mastered und man muss sich jetzt nicht mehr mit der Frage quälen, welches Midnight Choir Album man mit in den Urlaub nimmt.
Das musikalische Jahr 2005 muss damit leben, dass sich mit 16 Horsepower und Midnight Choir zwei der großartigsten Bands der vergangenen zehn Jahre aufgelöst haben; wehe, wenn das in den Musikchroniken dereinst nicht hinreichend beweint wird!
Midnight Choir: All Tomorrow's Tears
Glitterhouse/Indigo
VÖ: 20.6.2005