Jetzt hatte man sich gerade daran gewöhnt, dass der Hund Marie eigentlich Max Martin Schröder heißt und dann veröffentlicht die Grand-Hotel-van-Cleef-Geheimwaffe doch unter dem Tiernamen sein Solodebüt. Lyrisch geht es dann auch erstaunlich oft um Bezüge zu Vierbeinern und dem ‚Wau Wau‘.
Musikalisch überrascht Schröder mit einer knorzigen, sehr introvertierten Scheibe. Wer ‚Hits‘ wie das von ihm geschriebene „Baby Melancholie“ der Hansen Band erwartet, muss sich auf weniger Eingängigkeit gefasst machen. Fast logisch, dass der Multiinstrumentalist alles selbst eingespielt hat und mit „Hooligans & Tiny Hands“ perfekt in die Welt des Grand Hotels passt. Dabei verströmen seine Texte nicht die positive Energie von Tomte, sie sind oft erschreckend illusionsfreie Statements und Beobachtungen. Das Album öffnet sich dem Hörer nur sehr sperrig, wirkt aber in seiner brummeligen Geschlossenheit sehr nachhaltig.
Olli Schulz hat über das Album den schönen Satz gesagt: „Beschall mit diesen Liedern die Roboter und sie bekommen eine Seele.“ Das müsste funktionieren; ich befürchte nur, dass sie bald bemerken, dass das, was wir ‚Leben‘ nennen, nicht immer prima ist.
Der Hund Marie: Hooligans & Tiny Hands
Grand Hotel van Cleef/Indigo
VÖ: 29.9.2006