So. Wieder mal Mittwoch. Der Chefblogger hat zwar seine Tarifverhandlungen erfolgreich beendet (er forderte 300% – der Chefredakteur drohte mit 300% Abzug – geeinigt hat man also in der Mitte bei 0%), nutzt aber den Tag für anderweitige Aktivitäten (der Whirlpool wird gerade mit neuen Praktikantinnen frisch gefüllt). Du, liebe Leserin, lieber Leser, bist wieder am Zug. Denn du hast weder Whirlpool noch Praktikantinnen. Also los. Meckern! Loben! Vorschlagen! Oder nur einfach schreiben: Huhu, ich bin da! Ja, wär doch mal was. Wem nichts einfällt, der meldet sich einfach per Kommentarfunktion zum Dienst. Mal sehen, wer hier alles kostenlos mitliest.
Erster.
Ich war ja überrascht, einen Titel vo Jean-Patrick Manchette auf der Krimiwelt-Bestenliste zu finden. Bislang habe ich nur „Nada“ von ihm gelesen. Wie ist denn die Meinung der werten Fachwelt zu ihm, und welches seines Bücher empfiehlt sie?
Ja, es kommt ein wenig überraschend. Der Distel Verlag arbeitet ja schon seit geraumer Zeit an einer Manchette-Edition, die allerdings leider nicht die Rezeption erfährt, die Manchette sicherlich verdient hätte. „Kadaver“ gilt nun als die Initialzündung für den polar noir. Man muss wohl auch feststellen, dass sowohl noir im Allgemeinen als auch französische Krimis im Besonderen (halten wir Fred Vargas mal außen vor) hierzulande nur wenig Beachtung finden. Metro hat jetzt wieder Izzos Marseille-Romane gebracht (nein, gemeint ist NICHT das bekannte Handelsunternehmen!), aber die Gegenwart wird ein wenig vernachlässigt. Schade. Im Krimijahrbuch 2008 gibts jedenfalls einen eigenen Beitrag zu französischen Krimis.
Ach ja: Manchette sollte man auf jeden Fall lesen.
bye
dpr
Bin natürlich auch dabei!
Die Izzo Romane sehe ich immer nur als 3 Bände in einem Buch.Pfui.
Manchette mag ich auch.Manchmal kommt die Psyche der Figuren etwas Trivial daher, war bei Neuerscheinung wohl anders.
Was sind denn so die herausragendsten Bücher von Manchette? Oder kann man bedenkenlos alles von ihm empfehlen?
Auf die Schnelle fallen mir neben „Nada“ noch „Position: Anschlag liegend“ und „Volles Leichenhaus“ ein. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, lassen die Übersetzungen aber zu wünschen übrig.
bye
dpr
Bei „Nada“ ist mir die Übersetzung nicht negativ aufgefallen, soweit man das beurteilen kann, wenn man das Original nicht kennt…
Da ich ein Manchette-Fan bin, würde ich eigentlich alles von ihm empfehlen. Besonders hervorheben möchte ich aber die beiden P.I.-Romane „Volles Leichenhaus“ und „Knüppeldick „, „Westküstenblues“, den Femme fatale-Roman „Fatal“ und den Polit-Thriller „Position: Anschlag liegend“ sowie die Sammlung seiner Rezensionen „Chroniques. Essays zum Roman Noir“. „Westküstenblues“, „Position: Anschlag liegend“ und „Chroniques. Essays zum Roman Noir“ sind Must Reads.
Auf den Beitrag „Französische Krimis“ im Krimijahrbuch 2008 bin ich schon sehr gespannt. Steht hier Fred Vargas im Mittelpunkt oder ist es eher ein Überblick über verschiedene Autoren?
Danke für die Tipps… aber: Wofür steht den „P.I.“?
Privatdetektiv
Der Beitrag, lieber Claus, ist wohl eher ein Überblick über die 2007 nach Deutschland gelangte französische Produktion. Der Kollege arbeitet noch dran…
bye
dpr
Der Kollege kippt zentnerweise Asche auf sein Haupt: Der Beitrag fällt leider aus. Wollte das eigentlich nur per Mail an den Herausgeber kommunizieren, aber da ich hier jetzt solches Interesse feststelle, hat das Geständnis wohl öffentlich zu erfolgen. Sorry.
Was Claus zu Manchette schrieb, kann ich ohne Einschränkungen unterschreiben. Dasselbe gilt für die Izzo-Romane. Und zwar nicht nur die Marseille-Trilogie, sondern auch für Romane wie „Die Sonne der Sterbenden“ und „Aldebaran“. Das sind Bücher, die man nicht vergisst.
Ulrich