Clinic: Three EPs

Endlich wieder eine Band, die den Mut und die Inspiration hat, zu spinnen! Der Bandname muß ja irgendwo seine Berechtigung haben… Das Info spricht von giftigen Grooves und Killer-Harmonien, Großstadtparanoia, Nonsense und Chaos. Ich wollte schon schreiben, „in die Charts kommt man so vielleicht nicht, aber an eine eingeschworene Fan-Gemeinde lebenslang“, doch siehe: das Liverpooler Quartett gelangte schon unter die Top 30 der NME Singles of the week! Qualität setzt sich also doch durch?!

Wie auch immer. Clinic-Songs sind eine Kreuzung aus Überraschungseiern und Springteufeln: selten wurden meine Ohren von solch spirreligen Lärm und Staccati im Zeitraffer-Tempo so angenehm gekitzelt! Spleenige Gesänge in grauenvollstem Johnny-Rotten-Nasal-Idiom, Gitarren-Riffs zwischen Velvet Underground, Pixies und Cure, Skiffle, Psychedelia und Garagen-Punk, minimalistische Rhythmen zu waberndem Surf mit sirenenhaftem Backing-Geheul. Clinic sind die dark side of the moon unter den Gitarren-Verbrechern! Wo Status Quo wenigstens noch drei Akkorde brauchten, reiten sie ihre Hooks auf ein und demselben Ton zu Tode!

„Three EPs“ ist übrigens die Compilation der ersten drei Clinic-Singles, die bisher nur über ihr eigenes Label „Aladdin´s Cave of Golf Records“ zu beziehen war. Jedenfalls: die Clinic-Scheibe ist gekauft und straightaway in meine private Jahres-CD-Top Ten lanciert. Ich laß mich sofort einweisen. Tschü-hüß!

Clinic: Three EPs
(Domino/Rough Trade)

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