Warum Favez mit dem Titel des Albums unbedingt auf ihren Herkunftsort hinweisen wollen, bleibt zunächst schleierhaft. Bei genauerer Überlegung könnte es mit dem vielen Touren zusammenhängen. Zwei Jahre waren Favez auf europäischen und amerikanischen Bühnen unterwegs, und jeden Abend sagte sie bestimmt so etwas wie: „Hi, we are Favez from Lausanne, Switzerland.“ Man definiert sich als Musiker zwangsläufig über seine Heimat.
Favez könnten auch genauso gut in Chicago oder Washington D.C. leben. Im Dunstkreis der Labels Dischord, Jetset, Quarterstick oder Southern würden sie nicht aus dem stilistischen Rahmen fallen. Nennt es Emo oder Noise Rock mit viel Melodie – Favez ist es wahrscheinlich gleich. Sie wüten und sie trauern auf „(from Lausanne, Switzerland)“, und diese Gefühlszustände werden in ein ganz anderes Licht gerückt, wenn man weiß, dass ihr Produzent John Agnello vier Tage vor Aufnahmebeginn in New York nur knapp den Anschlägen auf das WTC entkommen war.
Favez: (from Lausanne, Switzerland)
Sticksister/Indigo