Erhard and Missouri: This is not our scene

In einem sind sich Missouri (aus Nürnberg) treu geblieben: Basis-Sound bleibt zähes Zeitlupen-Americana. Aber: die Elektronik hat an Gewicht gewonnen. Schwül surrende, vibrierende Echos durchziehen jetzt die meisten ihrer Songs. Sogar primitiv tuckernde Drumcomputer sind zu hören. Und noch nie hat zuvor der Gesang bei Missouri eine solch große Rolle gespielt:

Wir erinnern uns: das Vorläufer-Album hatte seine Reize. Da Langsamkeit und Atmosphäre allein aber zuwenig waren, verklang es nahezu rückstandslos. Das könnte sich mit dem neuen Werk ändern. Schuld daran ist nicht der Sound – it´s the song, stupid! Das Dylan-Cover „You ain´t goin´ nowhere“ zeigt schlagartig, wie aufregend der Missouri-Sound in Kombination mit tollen Songs klingt. Das spröde, detail-versessene Missouri-Flair gewinnt, sobald eingängige Melodien im Spiel sind. Und die stammen nicht nur von Dylan, sondern auch aus eigener Feder. (Das Lou Reed-Cover ist so spröde und monoton, wie Reed eben klingt…) Nicht zu überhören ist auch, dass im Zusammenklang von Erhard Grundl und der Band an der akustischen Dramatik gefeilt wurde. Das Ergebnis ist hörenswert.

Erhard and Missouri: This is not our scene
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