Schon etwas älter, aber da der Film hier in unseren Landen noch keine Beachtung fand, soll die dazugehörende Musik nicht das gleiche Schicksal erleiden. Mit dem Inhalt des Streifens will ich mich nicht befassen, da dieser eher mittelmäßig, der Soundtrack dagegen erstklassig ist.
Die meisten Stücke haben Folk Implosion aka Lou Barlow und John Davis beigesteuert, und somit scheint dem Kenner der Materie schon klar zu sein wohin die Reise geht: ins gelobte Schrammel-Land, wo der Ami-Undergroundstar seine zarten Melodien über allerlei Schräges schmachtet und dabei zur Hingabe an die Melancholie aufruft. Fast richtig geraten, aber nur fast! Bis auf den 1:17-minütigen Noise-Punker ‚Daddy Never Understood‘ sind die Werke eine Verquickung aus dem typischen Folk-Implosion/Sebadoh/Sentridoh-Sound und – man lese und staune – Trip Hop.
Natürlich merkt man dem Teil an, daß es sich um einen Soundtrack handelt, da es hin und wieder die ein oder andere Soundcollage zu hören gibt, aber selbst diese sind erstklassig gemacht und vermitteln eine düstere, teilweise etwas unheimliche Atmosphäre. Außer den genannten Lou-Barlow-Ergüssen gibt es zwei Stücke von Daniel Johnston (geistesgestörter Küchenradio- Lo-Fi), Lo-Down (Gangsta- Hip-Hop) und Slint (Touch & Go- Progressiv-Hardcore à la June Of 44) zu hören.
Wie gesagt: Es ist keine Schande den Film nicht gesehen zu haben, aber den Soundtrack sollte man sich nicht entgehen lassen! Dicke Empfehlung!!!
Kids. Original Motion Picture Soundtrack
(London)