Eins vorneweg: Ich mag The Seer, ich war auf unzähligen Konzerten und ich schätze die überragende Live-Qualität der fünf Augsburger. Jetzt das andere hinterher: die Alben der Band werden immer müder. 1995 („Across The Border“) mit prominenter Unterstützung der soundverwandten Hooters gestartet, haben es die folgenden Alben immer weniger geschafft, die fast einzigartige sympathische Energie der Konzerte auf Platte zu bannen.
Das neue Album „Rise“ ist trotz langer VÖ-Pause nicht der erwartete Brecher. Der Refrain des Openers „I Wish You“ „Sha la la lala lala“ ist symptomatisch für das ganze Album: brav, nett und unspektakulär. Shalala eben – gutes Mittelfeld ohne Kracher, aber auch ohne ergreifende Balladen. Alles Mid-Tempo, alles ziemlich poppig mit rudimentären Folkelementen. Dass The Seer jetzt Pop machen wollen ist ja nicht schlimm, aber mein Vertrauen in die Songwriterqualitäten der Jungs war vor diesem Album größer. Nur das vergleichsweise düstere „Company“ hält das erhoffte Qualitätslevel.
Schade, gehe ich halt nur noch auf die Konzerte, aber die sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Große Tournee im Herbst, Termine gibt’s hier: www.theseer.de
The Seer: Rise
(Point Music)