Shellac: Excellent Italian Greyhound

„50.000 Watts of Power und die Möglichkeit Nein zu sagen, ohne sich umzubringen“ – Die seit 1992 als Shellac aktiven Vorzeige-Hobby-Noiserock-Minimalisten aus Chicago/Illinois mit Vorliebe für Vinyl und Verweigerung gegenüber den Mechanismen der Musikindustrie bitten zum „Heimwerker-Meisterkurs“ auf die Baustelle – so der primäre Eindruck, wenn man die Klänge eines Shellac-Albums vernimmt. Man wähnt sich gerade zu inmitten einer überaus fleißigen Ansammlung von Handwerkern und Baustellenarbeitern, die mit ihren Werkzeugen und Maschinen hantieren – sprich kräftig sägen, (pressluft)hämmern, klopfen, bohren, sich lautstark zurufen und wie entfesselt sonstigen (Grob)Arbeiten nachgehen. Das nach 7 Jahren Albumpause veröffentlichte Werk „Excellent Italian Greyhound“ – benannt nach dem Hund des Schlagzeugers – macht da wieder mal keine Ausnahme. Einziger Unterschied zu den vorherigen 3 Alben ist, dass deren – beim Vorgängeralbum etwas unentschlossen wirkende – rohe sowie zupackende Monotonie und Direktheit etwas mehr Raum lässt zugunsten eines vielfältigeren Sounds.

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The Sea & Cake: Everybody

Chicago Revisited – Mach dein Ding! Die bereits im Jahre 1993 in der Bugwelle der so genannten Chicagoer-Post-Rock-Szene in Erscheinung getretene Band „The Sea & Cake“ macht auf ihrem nunmehr 7. Album „Everybody“ alles wie gewohnt „sophisticated“, nichts wie erwartet und gar nichts wie erhofft.

Die ersten 3 Alben von „The Sea & Cake“ zeichneten sich durch eine innovative, unangestrengt und entspannt klingende Ästhetisierung der Bezüge von Jazz und Folk auf Elemente und Klänge des konventionellen Rock aus (und damit im Sinne des Post Rock durch die Überwindung der traditionellen Rockkonventionen) – mit dahin gehauchtem Gesang und (teils) groovigen, afro-karibischen Gitarrensounds und Rhythmen. Ab Album Nummer 4 („The Fawn“) wurde dann ihr distinguiert-differenzierter Klang noch mit dem Zeitgeist entsprechenden elektronischen Texturen und Rhythmen erweitert, die den Sound über das Album „Oui“ bis zum letzten Album „One Bedroom“ im Wesentlichen prägten. Letztlich ließen jedoch die beiden vorgenannten Alben die erhoffte innovative musikalische Neuausrichtung vermissen, die man angesichts der musikalischen Sozialisierung und Historie der Bandmitglieder konsequenterweise erwartet und für möglich gehalten hätte. Sie mündeten doch zu sehr in (elektronisch verspielter) Gefälligkeit, als dass sie aufregende Spannung und Reibungspunkte zu erzeugen wussten.

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The Fall: Reformation! Post TLC

This is what it sounds like! – Nachdem The Fall-Mastermind Mark Edward Smith während der US-Tour zum durchweg positiv aufgenommenen Vorgängeralbum „Fall Heads Roll“ seine musikalischen Mitstreiter abhanden gekommen waren, stand er zusammen mit Keyboarderin und aktueller Ehefrau Elena Poulou plötzlich alleine auf weiter Flur. Kein Problem für einen Exzentriker wie Smith, der neben seiner Musik in der Vergangenheit unter anderem auch wegen solcher Randnotizen legendär geworden ist.

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Logh: North

Liebe auf den zweiten Blick! Es gibt Bands, die sich beinahe jedem Zugriff entziehen – auch dem des tüchtigen Konsumenten von einschlägigen Musikzeitschriften, Magazinen und Blogs. Keine der britischen Musikpostillen namens „New Musical Express“ (NME) oder „The Wire“ treiben sie als die nächste „Sau“ durchs Dorf und in den deutschen Musikmedien finden sie in der Regel auch nur als Randnotiz statt. So Logh aus dem südschwedischen Lund.

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Monta: The Brilliant Masses

The Times They Are A-Changin‘ – “ …don’t turn around…“ – singt Tobias Kuhn (alias Monta) aus München im Eröffnungssong seines mittlerweile zweiten Albums „The Brilliant Masses“. Der ehemalige Sänger und Gitarrist der 2004 aufgelösten Band Miles aus Würzburg – die mit Catchy-Gute-Laune-Power-Pop-Songs einen kalten Wintertag emotional zum lauen Sommerabend am See werden lassen konnte, knüpft den auf dem weithin beachteten Debütalbum „Where Circles Begin“ (2004) begonnenen, introvertierten und zart akustisch gewebten musikalisch-instrumentalen Singer-/Songwriter-Teppich jetzt so eng, dass er glatt als Fliegengitter durchgehen könnte. Er hat den Blick klar und deutlich weiter nach vorne gerichtet und beweist, dass er uns mit seinem Albumdebüt 2004 keineswegs eine Eintagsfliege auf dem Plattenteller serviert hat. Von Wehmut an alte Zeiten keine Spur!

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Naked Lunch: This Atom Heart of Ours

„Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Dass dieser häufig dahin gesagte Satz sich in der Realität doch glücklicherweise ab und an bestätigt, gilt insbesondere für die in Klagenfurt/Österreich beheimatete Band „Naked Lunch“. Nachdem diese, Anfang bis Mitte der 90er Jahre noch unter dem Einfluss des Grunge-Sounds stehende, hoffnungsvolle Band mit dem Album „Superstardom“ 1997 zum vermeintlichen Höhenflug ansetzte, stürzte sie nach Ausflügen in poppig-tanzbare Gefilde, „Love Junkies“ (1999), jäh – teils durch äußere, teils durch selbst verschuldete Katastrophen – in den Abgrund.

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Live: Sophia

Erlangen, E-Werk, 19.01.2007.

Technology won’t save us-Tour 2007

Das Erlanger E-Werk ist angesichts des bevorstehenden Wochenendes und trotz des momentanen Konzertmarathons recht gut besucht (innerhalb von einer Woche spielen in der Region außerdem „Knarf Rellöm“, „Die Goldenen Zitronen“, „Blackmail“ sowie „Dominique A“) und das Durchschnittsalter des Publikums überschreitet locker die 30.

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