Electricity-Festival – Drum’n’Bass-Nacht

E-Werk Saarbrücken, 9.11.2002

Mit: DJ Kabuki, Philipp Maiburg, MC Glacius, MC Ronin, DJ Storm, Adam F, MC MC, Doc Scott, Bassface Sascha, MC Killa Bee u.a.

Gerade noch rechtzeitig angekommen, um das Gewinnspiel der AOK mitzuerleben, war für mich der erste Act DJ Kabuki, der, unterstützt von den MCs Glacius und Ronin, back-to-back mit dem Vertreter der Düsseldorfer Phoneheads Philipp Maiburg auflegte. Zu dieser relativ frühen Stunde, ungefähr um halb elf, war das E-Werk noch wenig besucht, auch die Stimmung der Anwesenden liess erst einmal ein Abwarten vermuten. Vielleicht lag dies auch daran, dass die Trommelfelle noch nicht allzu überstrapaziert wurden, respektive die Lautstärke erst später erhöht wurde. Der aus Hanau stammende Kabuki wusste dennoch zu überzeugen, so war sein Set geprägt von einem Drum’n’Bass der smootheren, für den Wahl-Tokioter jedoch recht typischen Gangart.

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Leben im Kühlschrank 2

Ursprünglich aus einer klimatisch eher begünstigten Region stammend, brachte für mich schon der Umzug nach Hessisch-Sibirien – genauer gesagt das Waldecker Land und die Region Kassel, eine „coole“ Erfahrung. Ich lernte den richtigen Winter kennen, also auch mit Schnee, der nicht nach zwei Tagen schon nur noch Matsch ist, sondern mit richtigem, der auch liegenbleibt.

Einem Studierenden aus Afrika, der vor zehn Jahren nach Erfurt kam, dürfte es nicht anders ergangen sein. Er schrieb deshalb an seine Heimat, er würde sich wie in einem Kühlschrank lebend fühlen. Erst einige Zeit später merkte er, dass ihm dies nicht nur klimamässig so geht, sondern auch – bzw. gerade – von den zwischenmenschlichen Beziehungen her gesehen. Mir ging es – Gott sei Dank – nicht so, ich wünsche es auch keinem. Dafür wohn ich auch nicht in der Grossstadt, sondern im weiteren Erfurter Umfeld, nämlich dem Thüringer Wald.

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Leben im Kühlschrank 3

Um gleich mit dem Thema einzusteigen, wo ist das grüne Herz Deutschlands? Trat das Saarland erst 1957 der BRD bei? Und machte McDonald’s wirklich Werbung mit einer Parodie auf „Wer wird Millionär“? Die Sendung kenne ich nun ja schon länger, ich guck sie mir auch, so oft ich kann, an. Vor nicht mal einer Woche kam mir das dazugehörige Computerspiel unter die Finger. Es hat einfach einen so hohen Suchtfaktor („Ich will die Million.“), dass ich geschlagene sieben Stunden nonstop vor dem Bildschirm verbracht habe.

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Leben im Kühlschrank

Wie geht es einem, der sich über Mode wundert?

Es ist schon seltsam, welchen Wandlungen der Zeitgeist unterliegt. Aus Underground wird Mainstream, political correctness ist sowieso gesellschaftsfähig, heut noch rocken wir in der Garage, morgen rocken wir die Charts. Dass Metallica mainstreamig geworden ist, lässt mich kalt und geht soweit auch in Ordnung. Dass mittlerweile Roni Size/Reprazent auf MTV zu sehen ist, macht mich als „Fan“(?) doch nachdenklich.

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Benjamin von Stuckrad-Barre: Remix

„An der Strassenecke zu stehen und auf keinen zu warten, das ist Power“
(Gregory Corso)

Der Autor scheint solcherlei Erfahrung schon gemacht zu haben, ich übrigens auch. Deshalb kann ich von Stuckrad-Barres Werk auch ansatzweise nachvollziehen – hoffe ich zumindest. Aus vier Jahren, von 1996 bis 1999, erzählt der Autor seine weitläufigen Erlebnisse, Erfahrungen und Entdeckungen, die er in diesem Zusammenhang gesammelt hat. Sie reichen von den Spice Girls, Harald Schmidts Gagschreibern, Mädchen im Bad bis hin zu dicken Prominenten. Besonders nett fand ich persönlich, da ich das Buch zur Weihnachtszeit in die Hände bekam, dass gleich das erste Kapitel von Sylvester handelt. Variationsreich, teils ironisch, teils mit recht bissigem Humor nimmt der Autor das Zeitgeschehen und seine Tücken entweder auf die Schippe oder, dann erst recht, ernst. Er zeigt keinerlei Scheu, sich auch an unantastbaren Themen zu vergreifen, und diese auf seine, ihm eigene Art und Weise darzustellen.

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Tim Preißners Inselplatten

Da das Medium Schallplatte bis auf den DJ-Sektor ja ausgedient hat, beschränke ich meine Auswahl auf CDs, obwohl von meiner favorisierten Musikrichtung eher Vinyl zu haben ist. Alternativ habe ich auch Kassetten von Veranstaltungen im Gepäck.

  1. Goldie: „The InCredible Sound Of Drum’N’Bass“
    Auf dieser Doppel-CD findet man ein Mix von Goldie himself, der einen auf die Reise durch die 90er Jahre mitnimmt, hier aus der Sicht von Jungle/Drum’N’Bass. Von der zukunftsweisenden Musik wird hier die Entwicklung nachgezeichnet, wobei auf CD1 (meiner bevorzugten) die härteren, auf CD2 die (auf neudeutsch) chilligeren Tracks zu finden sind. Als Alternative empfehle ich Goldies Album „Timeless“.
  2. John B.: „Visions“
    Auch hierbei handelt es sich um Drum’N’Bass auf einer Doppel-CD, die sich in „Organic“ und „Synthetic“ unterteilt. Die organischen Klänge sind jazz-angehauchtes Ambient-Jungle, die Synthetik ein Mix der Hardstep-Tracks (man verzeihe mir, wenn ich mit Bezeichnungen um mich schmeisse, deren Definitionen mir auch immer etwas unklar sind).
  3. Metallica: „…And Justice For All“
    Mein Lieblingsalbum der Fab Four (Hallo Katja!)- steht dem übrigen Werk in nichts nach (hier streiten sich die Experten, ob der Nachfolge Burtons+ durch Newsted). Für mich stellvertretend für Heavy Metal in meinem Leben, da dies auch mit Metallica anfing (mein erstes Konzert – danke Katja).
  4. Sex Pistols: „Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols“
    Die Grenzen von Punk, Hardcore und Metal sind mittlerweile fliessend (oder waren sie das schon immer?), jedenfalls 1977 war die Welt noch in Ordnung (letztlich nur bis 1979, aber das ist eine andere Geschichte) und Punk war noch das expressive Moment, Gewalt in Musik umzusetzen, ohne danach zu gucken, wo jemand herkam.
  5. Nirvana: „Nevermind“
    Schon mal vorgekommen in dieser Rubrik. Also: 90er – Grunge – Kult! Als Alternativen für dies könnte ich hier auch Bleech, Incesticide, In Utero oder diverse Outcesticides anführen. Musik für die Generation X.
  6. Absolute Beginner: „Bambule“
    Der Durchbruch für die Beginner, aber auch (für mich) der Durchbruch im deutschen HipHop. Fette Beats im Ami-Style gepaart mit lässigen Rhymes à la Mongo-Klikke, zaubert das Hamburger Kollektiv neue Dimensionen für die Plastik-HipHop-Welle, die die deutschen Landen erfasst hat. Hymne natürlich „Füchse“ featuring Sam Semilia a.k.a. Samy Deluxe…
  7. Fugees: „The Score“
    Mit HipHop verbinde ich nur bedingt deutschen Rap („dick schwul“ – Kool Savas), da diese Musik ja ursprünglich aus den schwarzen Ghettos Amerikas stammt, dann irgendwann populär wurde und heute ist eh alles nur noch „business“ (aber ich schweife ab). Jedenfalls könnte ich einen Haufen Künstler wie KRS-One, 2Pac, Gangstarr über MosDef, Nas bis hin zu Eminem oder Dr. Dre aufzählen, stellvetretend habe ich „The Score“ ausgewählt, mit meinem persönlichen Lieblingslied „Ready Or Not“, doch auch sonst smoothe Beats, wie man es erwartet von Clef, Pras und Lauryn Hill.
  8. Various Artists: „Spawn – Soundtrack“
    Wer den Comic kennt, wird den Film nicht mögen, aber hier geht es ja um Musik. Und dabei wird beim Soundtrack neue Wege beschritten. So wie mit Kirk Hammett zusammen mit Orbital oder ein Remix von „For Whom The Bell Tolls“ (fand ich aber nicht so gut). Meine Faves sind Marilyn Manson, Henry Rollins mit Goldie und Soul Coughing mit Roni Size. Metal goes Drum’N’Bass.
  9. Bob Marley And The Wailers: „Greatest Hits“
    Wenn ich mir vorstelle, am Strand zu liegen und einfach nur zu relaxen, dann ist Reggae genau die richtige Musik, und Bob Marley ist ihr König.
  10. Daft Punk: „Homework“
    Für Reisen ist dies genau die richtige Musik. Elektronisch, aber nicht unbedingt hartes Techno oder House. Man stelle sich folgendes Szenario vor: auf einem Langzeitflug in die USA, man hängt im Sitz und über Kopfhörer hört man – na klar – „Around The World“.