3 Jahre nach dem Erscheinen des letzten Albums „Through The Eyes Of A Scorpion“ legt der Grossmeister der norwegischen Drum’n’Bass-Szene nach mit „The Legacy“, erschienen auf dem eigenen Label namens „Subtitles“.
Mittlerweile nach London umgezogen, ist sich der mit bürgerlichem Namen Torgeir Byrknes heissende DJ und Produzent durchaus seiner Wurzeln bewußt, die er auf unnachahmliche Weise in seinen Liedern verarbeitet. Sonarähnliche Geräusche treffen auf eine düstere Atmosphäre, untermalt mit Raveleads, die teilweise etwas schüchtern wirken – oder aber nicht allzuviel Preis geben. Futuristischer Drum’n’Bass, in den teilweise ethnische Ambientklänge eingewoben sind. Insgesamt kommt so eine geheimnisvolle Stimmung auf, die vorangetrieben wird von dem ekstatischen Beat und dem tief-grummelnden Bass. Nicht umsonst nennt Teebee sein Studio in Bergen, Norwegen die „Black Science Labs“.
Man kann die Kontinuität sowohl an den einzelnen Elementen als auch an dem Arrangement erkennen (O-Ton: „Hmmm, das hört sich aber irgendwie nach Teebee an…“ – „Das IST Teebee!“ – „Oh…“ ), ohne dass es dadurch langweilig wird. Insbesondere an den Tie-Fighter-ähnlichen Sounds (die auch beim aktuellen Album zu hören sind) ist erkennbar: hier hatte Teebee seine Finger am Werk. So etwas hat mir schon früher immer gefallen, dass Künstler um ihre Wurzeln wissen, ihren eigenen Sound jedoch stets weiterentwickeln, und man diesen auch zuordnen kann (mit der grossen Kunst eben, sich nicht ständig zu wiederholen). All das scheint Teebee geradezu spielerisch gelungen zu sein und das macht ihn zu einem grossartigen Vertreter des Drum’n’Bass, für den der Anspruch besteht, nicht nur für die Tanzfläche produzieren zu wollen, sondern auch musikalisch Akzente zu setzen.
Dieser Spagat zwischen den Welten ist geschafft, was für ein ehemaliges Mitglied der norwegischen Kung-Fu-Nationalmannschaft sicherlich auch im realen Leben kein Problem darstellt.
DJ Teebee: The Legacy
Subtitles