Lost in music

Konzertfotos von Axel Fuhrmann

Im Uhrzeigersinn:

  • John Cale, Freiburg E-Werk, 1996
  • Frank Spilker (Die Sterne), Saarbrücken Mo-Club, 1996
  • David Bowie, Amnéville Zénith, 1996
  • Calvin Russell, Saarbrücken Kühlhaus, 1995
  • Nicolette, Köln, Theater am Rudolfsplatz, 1996
  • Steve Wynn, Köln, MTC, 1996
  • Chris Eckman/Michael Wells (The Walkabouts), Frankfurt/M, Batschkapp, 1996
  • Coolio, Saarbrücken, V+M-Halle, 1996

Interview: Pavement

Eine Tradition die man pflegen sollte

Alle Jahre wieder erscheint ein neues Pavement-Album- außer 1996, da gönnte sich die Band eine Pause um sich dem verlorengegangenen Privatleben hinzugeben. Dieses kam nach dem Erfolg von ‚Wowee Zowee allzu kurz, denn war man nicht auf Tour, hielten sich Pavement im Studio auf, um an neuen Ideen zu feilen. Das Resultat der letzten Studiosession steht ab elften Februar 1997 in den gut sortierten Plattenläden unter dem verheißungsvollen Namen ‚Brighten The Corners‘. Steve Malkmus, Sänger, Gitarrist und seines Zeichen hauptverantwortlich für das Songwriting kam noch kurz vor dem Fest der Liebe nach ‚Good Old Germany‘, um ‚Brighten The Corners‘ zu promoten. Selbst die widrigsten Umstände, wie das Streiken der Lufthansa, was die Interviewtermine um unbestimmte Zeit nach hinten verschob, konnten Steve nicht aus der Ruhe bringen. Hörbar relaxt und guter Dinge erzählte er von den neuesten Entwicklungen aus dem Pavement -Lager.

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Die Toten 1996

13.9.: Tupak Shakur

Der umstrittene Rapper erlag seinen Schußverletzungen, nachdem er und sein Manager im Auto angeschossen worden waren.


20.8.: Rio Reiser

„Herz/Kreislaufversagen und innere Blutungen“ mit 46.


23.7.: Rob Collins

Nach einem Autounfall in den frühen Morgenstunden starb der Keyboarder der Charlatans auf dem Weg zum Krankenhaus. Er wurde 32 Jahre alt.


12.7.: Jonathan Melvoin

Der Konzert-Keyboarder der Smashing Pumpkins und ex-Dickies starb in einem New Yorker Hotelzimmer an einer Heroin-Überdosis.


15.6.: Ella Fitzgerald

„Die beste Sängerin der Welt“ (Frank Sinatra)


25.5.: Brad Nowell

Der Sänger und Gitarrist der Ska-Punk-Band Sublime starb an einer Heroinüberdosis.


17.5.: Johnny „Guitar“ Watson

Der oft gesampelte Musiker und Einfluß auf Leute wie Prince, Snoop Doggy Dogg und Jimi Hendrix starb während einer Japan-Tour an einer Herzattacke.


??.?: Bryan „Chas“ Chandler

der ex-Bassist der Animals, Hendrix-„Entdecker“ und Slade-Manager starb mit 57 Jahren an einem Herzanfall.


18.4.: Bernard Edwards

Das Chic-Grüdungsmitglied starb im Alter von 43 Jahren während einer Japan-Tournee.


31. 3.: Jeffrey Lee Pierce

Mit nur 37 Jahren erlag der ehemalige Vorsitzende eines Blondie-Fanclubs und langjährige Chef des Gun Club den Folgen eines Schlaganfalls.


21.1.: Edem Ephraim und Dennis Fuller

besser bekannt als London Boys (zwei Top10 Hits in den späten 80ern mit „London Nights“ und „Requiem“.). Die beiden kamen – zusammen mit Ephraims Frau – bei einem Verkehrsunfall in den Alpen ums Leben.

Simone Borowiak – Ein Zug durch die Gemeinde

Simone Borowiak hat es geschafft. Souverän hat sie ihre härtesten Konkurrentinnen Hannelore Kohl und Hella von Sinnen auf der linken Spur überholt und gilt inzwischen als die Nummer 1 der Frauen, mit denen sich ein Mann niemals verabreden würde. Nicht einmal wegen einer verlorenen Wette – von wegen Ehrenschulden und so.

Das hat seine Gründe. Erstens, sie ist über dreißig. Zweitens, sie schreibt Artikel für die Titanic und manchmal auch ganze Bücher. Und genau das ist gerade wieder passiert.

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Bruce Dickinson – Lord Iffy und die Spitzen der Gesellschaft

Bruce Dickinson, der pensionierte Sänger von Iron Maiden, ist bereits in jungen Jahren für seinen überentwickelten Sinn für Humor bekannt gewesen. Der hatte ihm seinerzeit einen Rausschmiß aus einer staatlichen Schule beschert. Ein Verlust von dem er sich bis heute scheinbar nicht erholt hat. Seine Rache für diese Schmach sieht so aus, daß er als Vergeltung für den entgangenen Unterricht eigene Bücher schreibt, deren Hauptfigur Lord Iffy ein Inzuchtprodukt der Oberschicht ist.

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Asterix: Obelix auf Kreuzfahrt

Nostalgie sei eine milde Form von Depression, meinte Donald Fagen im Hinblick auf die Steely Dan Reunion vor einigen Monaten. Nun denn, meinen ersten Asterix (Der Avernerschild) bekam ich 1972 im zarten Vorschulalter von 5 Jahren geschenkt, Deutschland wurde Europameister, ich wollte Starfighter-Pilot werden, sammelte Matchboxautos und die Welt war O.K.

Das ist jetzt verdammte 24 Jahre her und in diesen 2½ Jahrzehnten wurde Asterix für mich was Lenin, Dylan oder die Sex Pistols für andere Leute sind: Lieferant von Lebensentwürfen, Guerillatechniken, Bonmots und Essensrezepten. So wußte ich früh, daß Frauen schön, aber geschwätzig wie Elstern sind, daß es keinen Ort namens Alesia gibt und wie man mit Käse Schiffe in die Luft sprengt.

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Yo La Tengo: Genius + Love = Yo La Tengo

Yo La Tengo, die ewige Alternative zu allem und für immer, haben mal wieder etwas veröffentlicht. Mit dem unbescheidenen, nichtsdestotrotz richtigen Titel „Genius + Love = Yo La Tengo“ bringt das Trio um das Ehepaar Kaplan, seine mittlerweile 8. LP auf den Markt und dies dann sogar als Doppel-LP (die 2. LP ist nur instrumental) mit 28 Titeln. Auf „G+L=YLT“ ist allerdings kein neues Material, sondern B-Seiten, Coverversionen (genial „Blitzkrieg Bop“ instrumental oder „I´m set free“ aus ihrem Engagement bei dem Film “ I shot Andy Warhol), Beiträge zu Soundtracks („Something to do“ aus dem „Matter of degree“-Soundtrack) und Abfallprodukte der vorherigen Plattenproduktionen, die aus welchen Gründen auch immer, bis dato nicht veröffentlicht wurden. „Genius and Love“ überbrückt die Zeit bis zu dem, in bälde erscheinenden Album „I Can Hear The Hearts Beating as One“ Die Zielrichtung ist klar, man will das Fanpublikum befriedigen, das alles komplett haben will.

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David Munyon – Acrylic Teepees

Steve Earle hat Townes van Zandt einmal als besten Songwriter der Welt bezeichnet, und ich bin versucht, dasselbe von David Munyon zu sagen. „Acrylic Teepees“ gehört zum Besten und Anrührendsten, was ich seit langem gehört habe!

In erster Linie ist Munyon der klassische Fall eines Singer-Songwriters – mit sonorer Stimme, dem üblichen Akustikgitarren-Gezupfe und hin und wieder rockigen E-Gitarren. Wenn da nicht noch sein ausgeprägter Hang zum Country-Pathos wäre – und ganz ohne Zweifel hat dieser Mann den Blues! Also, amerikanischer gehts gar nicht mehr (natürlich singt er auch noch über diverse Insignien des „American dream“, zum Beispiel über Autos etc. …).

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Blind Melon: Nico

Blind Melons Sänger Shannon ist schon vor einiger Zeit von uns gegangen. Das vorliegende Album ist das insgesamt dritte Album der Band, die durch „No Rain“ und durch das dazugehörige Video (das kleine Mädchen im Bienenkostüm) bekannt geworden sind. Das zweite Album „Soup“ hatte dann nicht mehr den gleich großen Erfolg. Anscheinend kamen die Jungs nicht klar damit. Die Energie der ersten Tour hatten sie jedenfalls nicht mehr.

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Hip Young Things: Ventilator

Bei Glitterhouse gelten sie schon seit längerem als die Band der Zukunft. Bisher war es aber alles eher „Nice-to-hear“-Material. Etwas schräg, etwas Dinosaur jr., aber nie richtig hip. „Ventilator“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album mit einigen popigen, fröhlichen Stücken, zwei, drei immer noch sehr schrägen Teilen und mit „Castor“ und „1 1/2“, welche am ehesten mit houseorientierten, analog-instrumental zu umschreiben sind. Insgesamt eine gut hörbare Scheibe, die eher die Summe ihrer Songs, als etwas Ganzes ist.

Hip Youg Things: Ventilator
(Glitterhouse)

Interview: Hip Young Things

Wenn Ostwestfalen sprechen…

Ostwestfalen sind etwas schwierig. Sie reden langsam und bedächtig, sind Fremden gegenüber zuerst mißtrauisch und recht verschlosssen. Haben sie sich aber erst einmal warmgeredet und zum Gesprächspartner Vertrauen gefaßt, erzählen sie recht persönliche Dinge. Schneider ist in dieser Hinsicht ein Parade-Ostwestfale. Jede Frage des Inteviewers wird zuerst mit einer langen Nachdenkphase eingeleitet, Sätze kommen nur recht langsam aus ihm hervor. Egal wie beiläufig die Frage ist, man denkt erst nach, bevor man sich äußert. Vorlesen dauert schon etwas länger, da jeder Satz verstanden und in sich aufgenommen werden will.

Interviews gibt bei den Hip Young Things nur Dirk, gelegentlich begleitet von Basser Edgar. Oli und Thorsten „Gumbo Botanik“ haben eigentlich nie Lust dazu.

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Jawbox – Cornflake Girl

„Cornflake Girl“ ist der meines Wissens einzige Hit, den die anämische Tori Amos in die Charts gehaucht hat. Bei Jawbox, einer amerikanischen Gitarrenband, wird der Song noch breiter und dramatischer, prätentiöse Gitarren wetteifern mit einem voluminösem Bass (ich glaube, ich hatte noch nie so viele Umlaute in einer Rezension!). Das ist eigentlich ganz nett, aber eben doch nur Fast Food.

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Andy & Die Anitas – Banditen der Liebe

Laut Plattenfirma finden wir Andy & Die Anitas in der Schublade (Achtung!) „House-Schlager“. „House“ ist also, wenn es losgeht wie bei ‚Don’t You Want Me‘ von Felix, um dann doch rüberzuwechseln zur Flamencogitarre von Jam+Spoon. Und „Schlager“ ist, wenn es um „brodelnde Hormone“ geht, natürlich alles sooo witzich. Kaum zu glauben, daß diese Band einen wunderschönen Autobahnsong auf ihrer LP hat, nämlich ‚Mit Elvis Im Regen‘. Das ist aber schon alles, was von denen überhaupt hörbar ist.

Andy & Die Anitas
Banditen der Liebe
Spin/ EMI

Sparklehorse: Vivadixiesubmarinetransmissionplot

Amerika: unendliche Weiten. Oder doch eher unendliche Mengen von Blechdosen – aneinandergereiht? Keine Ahnung wie das so aussieht in Bremo Bluf, Virginia. Aber es klingt gut da, kein Zweifel.

Zugegeben von Mark Linkaus habe ich noch nie zuvor gehört, aber die Gästeliste läßt sich lesen: Bob Rupe (Silos, Gutterball), Armstead Wellford (Gutterball), Paul Watson (Half Japanese),…
Normalerweise bin ich ja kein Freund des Namedroppings, aber wenn das Endergebnis stimmt, kann man das ja ruhig mal erwähnen.

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Magnapop – This Family

Indie Rocker Top Hit. ‚This family’s going to heaven/ this family’s going to hell‚ singe ich beim zweiten Refrain mit, dessen Catchyness schon die Strophe verspricht. ‚Mich-kann schon lange nichts mehr erschüttern‘-Gesang, Melodiebass, fett hingeräuschte Gitarren und Schellenkranz dazu: auch hier sind die Pixies nicht weit (siehe Kelley Deal 6000). Diesmal dienen sie aber als Qualitätsreferenz.

Magnapop
This Family
Play It Again Sam

The Saints: Eternally Yours

„We got new thoughts, new ideas, it’s all so groovy
It’s just a shame that we all seen the same old movies.“

With those words, delivered in a bored drawl, Chris Bailey and his band the Saints took punk rock on a long detour in 1978. Even as they commanded a ferocious guitar-and-snarl power only a few of their contemporaries could match, the Saints knew the new music they were making wasn’t enough by itself. ‚Eternally Yours,‘ their second album, stands as a landmark because it put that knowledge into action– it fused punk energy with ambitious song stuctures and arrangements. Along with ‚London Calling‘ more than a year later, ‚Eternally Yours‘ made clear that punk could be integrated with other rock styles in an endless variety of combinations.

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