Josh Rouse: Country Mouse, City House

Josh Rouse ist schon ein ganz Süßer. Nicht nur, dass er uns mit dem besten Reim seit ‚Haus-Maus-Klaus‘ überrascht, nein, er stellt mit „Sweety“ auch einen Song an den Anfang, der nicht nur Diabetiker in die Knie zwingt. Der Song hat zwar alles, was die Musik von Josh Rouse so großartig macht, ist aber dermaßen karamellisiert vorgetragen, dass man sich kurzzeitig freut, dass die Platte nur neun Lieder lang ist. Nicht dass Rouse jemals fordernd oder laut gewesen wäre, aber das ist einfach zu viel.

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Josh Rouse: Nashville

Was für ein Songwriter! Wirkte die müde Platte „1972“ wie ein Niedergang nach drei großartigen Alben, meldet sich Josh Rouse mit „Nashville“ eindrucksvoll zurück. Im ersten Überschwang behaupte ich mal, es ist sein bestes Album.

Hat Rouse in der Vergangenheit auch manchen schwachen Song durch perfekte Arrangements aufgehübscht, zeigen die zehn neuen Tracks seine gewachsene Qualität als Songwriter. Er wirkt fokussierter, weniger verspielt und packt nicht die Countrykeule aus, die man durch den Albumtitel vermuten könnte. Großmeister wie Ron Sexsmith oder Elvis Costello wohnen in direkter Nachbarschaft von Songperlen wie „My Love Has Gone“ oder dem entspannten „Winter In The Hamptons“.

Schon jetzt beste Empfehlungen für die Jahresbestenliste.


Josh Rouse
Nashville
Rykodisc/Rough Trade
VÖ: 14.2.2005
Link: www.joshrouse.com

Josh Rouse – 1972

Josh Rouse - 1972 Albumcover

1972 ist das Geburtsjahr von Josh Rouse, das „Geburtsjahr“ seiner Gitarre und der Name seines vierten Albums. Es ist dann auch nicht wirklich überraschend, dass es sein Wunsch war, das neue Werk so klingen zu lassen, als hätte es schon 31 Jahre auf dem Buckel. Bekannt für seine behutsamen und einfallsreichen Arrangements, schwimmt er dieses Mal 3 Jahrezehnte zurück und packt alles in die Songs, was man mit dem Sound der frühen 70er vereinbaren kann.

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This Is Where I Belong: The Songs Of Ray Davies & The Kinks

Ramrode und The Ravens hießen 1962 die von der Besetzung her identischen Bands, in denen der spätere Kinks-Kopf Ray Davies erste Gehversuche in Richtung Stardom unternahm. Zwei Jahre später tauschte der Sänger der Formationen das Mikrophon mit dem Terminkalender eines Managers aus und kümmerte sich fortan um die geschäftlichen Belange der in The Kinks umbenannten und von Davies angeführten Truppe. Das war der Startschuss für eine Karriere, die im Laufe ihrer vielen Jahre weite Kreise ziehen sollte.

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Josh Rouse – Home

In den vergangenen Monaten hatte ich häufiger den Verdacht, dass neue CDs immer kürzer werden. 10 Titel, je knapp 4 Minuten und schon paßt ein ganzes Album wieder auf eine Seite der 90er Cassette. Ich dachte, diese Laufzeiten und die MC als Medium hätten wir hinter uns gelassen – scheinbar nicht. Josh Rouse hat mit einer Gesamtlänge von rund 38 Minuten auch ein wenig gegeizt. Wenigstens erspart er uns dadurch irgendwelche Füller.

Seine 10 Titel plätschern bei flüchtigem Hören nett vorbei, lohnen aber einer häufigen und intensiven Zuwendung. „Home“ ist voller schräg-charmanter Pop-Songs mit liebevollen, einfallsreichen Arrangements. Durch massiven aber kitschfreien Streicher- und Bläsereinsatz entfalten sich bei den einzelnen Songs immer neue Feinheiten. Das funktioniert bei dem treibenden „Directions“ genauso wie bei der Abschlussballade „Little Know It All“ mit den klagenden Klängen einer Posaune und Trompete. Sehr entspannte CD, die ihren Reiz in den Zwischentönen hat.

Josh Rouse
Home
Slow River Records