Wieder verlässt ein bewährter Kriegswitz frisch aufbereitet die Werkshallen der deutschen Rüstung

Putin kann nicht an der Parade teilnehmen. Am Abend möchte Wiktorowitsch Lawrow seinem Freund ein Stück von der Neuntemai-Torte vorbeibringen. Da pfeift ihm auf der Straße ein Maurer hinterher und ruft: „Eh Cremeschnittchen, wo gehst du denn so spät mit dem Nazi hin?“ Sergei Wiktorowitsch dreht sich um und entgegnet: „Hören sie, Genosse Handwerker, hier gibt es gar keine Nazis.“ Da antwortet der Mann: „Wer redt denn mit dir?“

Auch in der Produktion schwerer Kriegswitze bleibt Deutschland weit hinter seinen Möglichkeiten zurück

Im Gegensatz dazu steht Hinternet zu seinen Verpflichtungen. Hier die nächste Charge:

Putin plündert ein Fitness-Studio in Lemberg. Der Ladeninhaber weist ihn darauf hin, dass es sich hier wohl um ein Kriegsverbrechen handelt. Der Kremlgrande bedankt sich beim Untermenschen und fügt lachend hinzu: „Da muss ich gleich die Wagner-Jungs informieren. Die plündern immer noch nach der Haager Landkriegsordnung.“

Superlative

Jetzt habe ich’s zum zwanzigsten Mal gehört: das Fernsehereignis des Jahres war: „Dresden“ (ZDF). Sagen alle. Alle beim ZDF zumindest. Muß also stimmen.

Ich selbst hätte ja auf die Fußballweltmeisterschaft als Jahres-TV-Ereignis getippt. Hab‘ aber „Dresden“ (ZDF) auch gar nicht erst gesehen. Genau wie Oma Zapp (Jahrgang ’29). Ihre Begründung: „Ich hatte schon genug Krieg“.

SARS 1 Irak 0

Man kann fast den Eindruck bekommen, den Sendern verginge langsam der Spaß am Irakkrieg. Im ARD-Abendprogramm gab’s zwar wieder die obligatorische Sondersendung, aber nicht zum Krieg, sondern zum neuen Medienstar SARS. Schrecklich gefährlich das, schon Dutzende von Leuten gestorben (die Tatsache, dass bei der letzten großen Grippe-Welle in den 90ern allein in Deutschland die Zahl der Toten in die Zehntausende ging würde die Beiträge nur unnötig komplizieren).

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Krieg und Frieden

Oscar-Nacht, 24.3.2003. Pro7.

Im Vorfeld gab es die unterschiedlichsten Vermutungen/Befürchtungen/Hoffnungen, wie sich Laudatoren und Preisträger zum laufenden Krieg äußern könnten. Wer hätte mit so viel Rebellentum rechnen wollen? Susan Sarandon reckte keck die Finger zum Peace-Zeichen als sie auf die Bühne kam und auch einige andere zeigten sich mehr oder minder betroffen und wünschten sich und anderen Frieden. Wären D. Rumsfeld und G. Bush jr. anwesend gewesen sie hätten bestimmt zugestimmt: „Frieden? Jawoll und zwar so schnell wie möglich!“.

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Kriegsberichterstattung

Welchen Sinn hat eine so umfassende Versorgung mit Nicht-Informationen und „Experten“ zum Golfkrieg? Dass ARD und ZDF den ganzen Tag berichten kann ich ja noch verstehen (ist ja auch ein guter Konditionstest für die Moderatoren). Aber warum muß noch jedes 3. Programm sein eigenes Irak-Süppchen kochen? Hat die ARD Angst, der Krieg könne vorbei sein, bevor sie all ihre vorbereiteten Beiträge abgefeiert hat? Oder bringen HR3, SWR3 und Co. noch wichtige regionale Aspekte? Die Auswirkungen des Irakkriegs auf die Dönerbuden in Frankfurt, Interviews mit Ministerpräsident Beck zu den Chancen auf den Klassenerhalt von FCK und Saddam H, dafür würd sich’s glatt noch lohnen. Doch als ich einschalte höre ich den Satz „Manche sagen, der Feldzug der USA gegen Saddam Hussein habe schon begonnen“. Ja denn.

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Warten auf den Krieg

Countdown für den Irak-Krieg, 20.3.2003. RTL.

Erste Kriegshandlungen. Der Countdown geht zu Ende und alle Sender mit Nachrichten-Kompetenz wollen mit dabei sein. ARD und ZDF können die Wartezeit bis etwas passiert dank ihres großen Korrespondentennetzes locker überbrücken. Etwas ärmlicher sieht es bei RTL aus, die haben nur Peter Kloeppel, Heiner Brehmer und zwei Kameras in Bagdad. Das erinnert ertwas an die Bilder vom gebrochenen Torpfosten. Da heißt es reden, reden, reden. Nur sind Kloeppel/Brehmer eben nicht Jauch/Reif.

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