Realismus und Magie – Ein Nachruf auf Morris

Dass ich nicht der einzige Lucky Luke-Fan war, merkte ich in der fünften Klasse. Als wir uns im Englisch-Unterricht englische Namen geben sollten, nannte sich ein Klassenkamerad fortan „Averell“.

Morris – das ist für die meisten einfach „Lucky Luke“. Auch für mich. Ich besorgte mir die Hefte stapelweise aus der Bücherei. Keine Ahnung, wie sehr der dünne Cowboy mein Männerbild prägte. Denn klar: er war einfach ein Traummann. Verantwortungsbewusst, gelassen und attraktiv. Immer auf der Seite der Guten. Sportlich. Eben schneller als sein eigener Schatten. Wie oft hab ich vor dem Spiegel geübt…

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Lucky Luke (Bd 70): Am Klondike

In einem seiner letzten Western spielte John Wayne die Rolle eines gestandenen Headhunters, der sich auf seine alten Tage noch einmal aufmachen muß, seinen gekidnappten Neffen aus der Hand übler Schurken zu befreien. Überall wo er auftaucht erntet er ungläubiges Staunen darüber, daß er als totgeglaubte Legende quicklebendig schießt, prügelt, säuft und all das macht, was ein rechter Westernheld so machen muß. Entsprechend lautete auch der gehauchte letzte Satz des im Sterben begriffenen Oberschurken: „Blake? Scheiße, ich dachte sie wären schon lange tot.“

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