Freitag 17-8-01
Heute morgen fällt das Aufstehen ziemlich schwer, der gestrige Abend war wohl etwas zu lang. Nach einem ausgiebigem Frühstück machen wir uns auf den Weg zur Messe, wo wir erst gegen 11 Uhr eintreffen. Zuerst einmal ins Pressezentrum und einen freien Rechner suchen, auf dem ich meinen Bericht vom Vortag abtippen und versenden kann.
Schlagwort: Messe
Popkomm 2001-3
Samstag 18-8-01
Gähn! Heute morgen fällt das Aufstehen um einiges schwerer als gestern, aber wie heißt es so schön: die Pflicht ruft, wir rufen zurück (HK). Der morgendliche Ablauf ist derselbe wie die letzten beiden Tage: Dusche, Frühstück und Fahrt zur Messe.
Popkomm 2001-1
Donnerstag 16-8-01
Als ich mich heute morgen zusammen mit Kai im Frühstückssaal einfand, wurde mir einiges klar. Wie sagte doch der nette Herr von der Rezeption bei der telefonischen Reservierung: Ach so 2 Männer. 2 getrennte Betten ? Man weiß ja nie… Nun saßen wir da und außer einer Oma, die wahrscheinlich aus der Nachbarschaft war (Ei Marliese, es gibt Frühstück) befanden sich nur Männer ringsum. Einige davon sahen wirklich seltsam aus, so auch ein Typ der früher anscheinend bei den Hives gespielt hatte (Look at my shoes). Stop ! Ich komme vom Thema ab, ich bin schließlich hier, um über die Popkomm ein Tagebuch zu verfassen.
Frl. Katjas Nähkästchen, Folge 13
Popkomm-Tagebuch
Donnerstag, 19.8.
13.44 Uhr Es geht los. Ankomme in Essen. Im Rahmenprogramm: Tante Lisbeth (für mich meine Oma, in Wirklichkeit deren Schwester), die fleißig trainiert, ihren Blutzucker zu messen, und nun mit „Essen auf Rädern“ leben muß.
Elisabeth, ihre Tochter, erzählt, wie man 100 Jahre alt werden kann: „Steht in der Bildzeitung!“ Peter, ihr Bruder, verdreht die Augen. Elisabeth (verteidigt sich):“Du wirst lachen: was in der BILD steht, steht am nächsten Tag genau so in der WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Anm. d. Ü.)!“ Keine Reaktion bei Peter, wenigstens keine überraschte.
20 Uhr Uli, meine Tante, schnuppert alarmiert nach unserer Begrüßung und murmelt: „Das ist was Sexuelles, das ist was Sexuelles. Moschus oder sowas.“ Es stellt sich dann raus, sie meint tatsächlich mein Deo „White Musk“ aus dem Body-Shop.
22.30 Uhr Übernachte bei Winni, meinem Onkel, in Mülheim a. d. Ruhr. Und siehe da: ich hab einen HipHopper in der Familie: mein Cousin „Thorti B“ (17), der mir seinen 2 DIN A4-Seiten(!)-langen Text „Die Stunde der Wahrheit“ präsentiert! Spätestens jetzt ist mir egal, daß ich die Konzerte in Köln verpasse, weil ich kein Hotelzimmer mehr gekriegt hab.
Freitag, 20.8.
7.30 Uhr Noch mehr Cousinen und Cousins. Alle groß geworden („gewachsen“) und total sympathisch. Trudeln nach und nach in der Küche ein: „Oh Mann, hier gibt´s ja Frühstück!!!“ Mampfe beschämt mein Hefe-Brötchen mit Schoko-Splits. Winni weigert sich, seine Kinder zur Schule zu fahren. Zehn Minuten später sitzen wir im Auto Richtung Hauptbahnhof. Steige beschämt in den Zug.
10 Uhr Köln Köln-Messe: Congress-Centrum Ost, Halle 13. Akkreditiere mich am Presse-Schalter und hole meine PopKomm-Tasche ab. Erste Enttäuschung: keine Süßigkeiten, nix zu Knabbern drin. Nicht mal Kulis, Streichhölzer oder so. Dafür ein Mundschutz als Supplement des Magazins „Loop“. Laut Chefredakteur sieht Hinter-Net!-Mitarbeiter Roland Keimel damit aus wie Michael Jackson. Roland ist schwarzhaarig.
Treffe Hinter-Net!-Kollegen Kai Florian Becker an der Rolltreppe. Kann sich nicht entscheiden, ob er vor Stolz platzt, weil er für die Saarbrücker Zeitung Bericht erstatten darf, oder ob er profimäßig über den Streß stöhnt. Rollen ins Pressezentrum. Kai Florian haut seinen Artikel in den Computer, und ich stelle fest, daß Journalisten eindeutig die schlechtestgekleideten Personen dieses Planeten sind, allen voran vermutlich die von Rundfunk und Printmedien. Der Gipfel: ein Typ mit kurzen braunen Hosen, weißen Socken, Lederhalbschuhen und einem „Hardrock Café“-T-Shirt. Ausnahme: die Antenne Bayern-Maus, von der sich Kai Florian Feuer geben läßt. Dann trotten wir in Richtung Europasaal: Pressekonferenz des WDR in Sachen „Pop 2000. 50 Jahre Popmusik und Jugendkultur in Deutschland“, eine zwölfteilige TV-Doku. Ab 12.9. über kurz oder lang in allen Dritten Programmen.
11.20 Uhr Gedränge vorm Europasaal. Wir stehen direkt an der Tür. Die Security läßt noch keinen rein. Dafür Kellner mit Tabletts. Kai Florian greift sich irgendein Glas. Wasser? Sekt? Wein?
11.30 Uhr Endlich Einlaß. Wir sitzen weit vorne, in der vierten Reihe. Der Saal ist voll. Vor der Bühne warten die Fotografen auf die Promis. Fotografen sind noch schlechter angezogen als Rundfunk- und Printmedienjournalisten, denn sie kommen garantiert nicht mit auf´s Bild, weil sie ja die Bilder machen. Und alle tragen sie diese ärmellosen Westen mit den vielen Taschen. Nicht nur in Krisengebieten, sondern auch hier, auf der Popkomm.
11.45 Uhr Die Promis kommen. Zuerst die ganzen Macher von WDR, Me, Myself and Eye, MusikKomm, EMI und so. Dann die echten Promis, allen voran Herbert Grönemeyer, bei dessen Label CD-Box und Compilation zu „Pop 2000“ erscheinen. Neben ihm, an der Seitenwand des Europasaals: Campino. Und daneben: Hinter-Net!-Mitarbeiter Carsten Frank, der keinen Platz mehr gekriegt hat. Zwei Langeweiler von den Guano Apes schlendern vorbei. Echt schlurfen zu ihren Sitzen. Westbam läßt sich nieder, aber den erkennen wir erst später, als er namentlich auf der Bühne präsentiert wird. Drei Reihen vor uns nimmt Smudo Platz, ich stoße Kai Florian an und teile das Gesehene mit, aber der macht sich gerade Notizen und reagiert nicht.
11.50 Uhr Auf der Bühne erscheint Kai Florians und mein eigentlicher Promi, der Mann, wegen dem wir hier sind: Moderator Götz Alsmann! Kai Florian freut sich wie ein kleines Kind an Weihnachten. Ich mich auch. Alsmann begrüßt uns mit „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kinder“ und erklärt das Konzept dieser Doku-Reihe über eine Zeit, in der „junge Erwachsene anfingen, sich scheiße anzuziehen“, er beleidigt Krautrock-Bands, Nena, Til Schweiger und Beckmann, letztere sind als Zeitzeugen in den Appetizer-Filmchen zu sehen.
Die Macher erläutern ihre Intentionen. Dieter Kosslick von der Filmstiftung NRW beispielsweise wollte einfach nochmal die Bilder des legendären Bill Haley-Konzerts irgendwo in NRW sehen, wo die Musiker der „Vorgruppe“ (das Jazz-„Orchester Kurt Edelhagen“) nach dem Auftritt ihre Instrumentenköfferchen fest umklammert hielten, weil schon bei den ersten Takten von „Rock around the clock“ die Stühle flogen. Meine Intention, diese Episode zu erwähnen, ist der Hinweis, daß meine Mutter damals ebenfalls beim Bill Haley-Konzert war (ihr Klavierlehrer hat sie mitgenommen), allerdings in der Essener Gruga-Halle. Aber auch mit Kurt Edelhagen. Und mit Stühlefliegen. Götz Alsmann weist auf den damaligen Sänger des Orchesters Kurt Edelhagen hin: Bill Ramsey. Zu den Machern auf der Bühne gesellt sich ein Mann vom Spiegel (Lothar Gorris). Er ist als einziger unfähig, sich auch nur halbwegs vorteilhaft auf der Präsentations-Couch zu positionieren. Als er sich mit übereinandergeschlagenen Beinen seitlich nach hinten lehnt, sieht man seine nackten Schienbeine, seine dicken Schenkel und von ihm selbst fast gar nichts mehr, weil er sich cool zurücklehnt und die Arme auf die Rückenlehne legt. Alle anderen kauern vornübergebeugt und frontal zum Publikum auf der niedrigen Sitzfläche. Gewußt, wie!
Wir erfahren, daß der Spiegel auch ein ganz großer Kulturpromoter mit eigener CD-Edition (unter Ausschluß der Öffentlichkeit) ist und sich ganz heftig für Jugendkultur interessiert. Götz Alsmann merkt an, welch schlechtes Zeichen es sei, als Kultur-Act im Spiegel besprochen zu werden, spätestens dann sei es mit der Karriere vorbei. Der Spiegel-Mensch kontert mit der Rückfrage, wann er selbst denn zum letzten Mal dringestanden hätte, und Alsmann antwortet: „Vor zwei Jahren. Man sieht ja, was draus geworden ist.“ Die Journalisten überschlagen sich übrigens mit intelligenten Fragen, etwa, wie teuer die CD-Box wird (140 bis 150 DM), warum sie selbst nicht bestückt werden, und wer denn sowas kaufen soll. Ob die TV-Reihe auch ins Ausland verkauft wird, welche Archive geplündert wurden (hauptsächlich die der ARD) und warum man denn nun wirklich glaubt, daß solch eine Doku noch nötig sei.
12.30 Uhr Grönemeyer kommt auf die Bühne und erläutert das CD-Projekt: die Box mit der Musik-Historie und die Compilation, auf der aktuelle deutsche Acts wahllos Hits deutscher Kollegen covern. Jetzt werden auch die restlichen Musik-Promis auf die Bühne geholt. Drei Reihen vor uns erhebt sich Smudo, und ein begeisterter Kai Florian stößt mich an: „Mann, guck mal, der sitzt da schon die ganze Zeit, und ich merk nix.“
12.31 Uhr Wir erfahren Unglaubliches über die Entstehung der Compilation. Also, Grönemeyer ruft Smudo an und sagt: „Hallo, hier ist Herbert Grönemeyer, ich ruf aus London an, willst Du einen Song zu ner Compilation beisteuern?“ Und Smudo sagt: „Ja klar, hier ist der Papst, ich sitzt an meinem Schreibtisch in Rom (Rest unverständlich, Anm. d. Ü.)“ und legt auf. Rest kann man sich denken, jedenfalls haben die Fantastischen Vier ihren Song beigesteuert. Dann ein Langeweiler von den Guano Apes, der versucht, witzig zu sein: „Ja, auch uns hat Herbert Grönemeyer zu Hause angerufen, nein, Quatsch, also wir wurden jedenfalls auch gefragt, ob wir mitmachen blabla…“ Weiter mit Campino: „Uns hat niemand angerufen, aber wir wollten unbedingt mitmachen.“ Gelächter im Saal. Ein Kind von Echt ist einfach ehrlich: „Also, wir hatten unseren Song sowieso schon fertig, auch ohne Compilation.“ Besonders anerkennender Applaus im Saal. Und so weiter…
Grönemeyer legt Wert darauf, daß ihm als Herausgeber der CD enorm peinlich war, selbst auch als Coverversion mit eigenem Song vertreten zu sein, Peter Maffay hatte sich nämlich ausgerechnet „Alkohol“ ausgesucht und ließ sich auch nicht durch Grönemeyers Bitten davon abbringen: „Den oder keinen!“ Dazu Campino: „Wieso Herbert, Du hast uns doch selbst gesagt, wenn wir zwei Deiner Songs covern, kommen alle beide aufs Album?!“ Gelächter im Saal und auf der Bühne. Ach ja, Westbam hat auch was gecovert und freute sich darüber vor allem, weil er hier auch mal zum Singen kam, wozu ihm sein eigenes Projekt so selten Gelegenheit gibt.
12.50 Uhr Kai Florian muß schon gehen, denn er hat noch einen Termin um 14 Uhr. Ich bleib noch die restlichen 10 Minuten bis zum Schluß.
13 Uhr Kurzer Abstecher ins Pressezentrum, aber mit dem Chefredakteur, der in Köln beim Bekannten eines Bekannten gepennt hat, bin ich erst in einer Stunde verabredet. Also auf ins bunte Messe-Getümmel. Mit meinen Cousins und Cousinen im Hinterkopf lange ich kräftig zu und schleppe bald kiloweise Kataloge, Broschüren, Flyer, Postkarten, Mousepads, Aufkleber und CDs mit mir rum. Doch die Enttäuschung hält an: keine Kulis, keine Drops, keine Chips, keine CDs aus Kaugummi. Noch schlimmer: MTV hat nicht mal Pressemappen, und VIVA will seine erst nach der morgigen Pressekonferenz rausrücken. Dafür gibt´s am Musikmarkt-Stand Tragetaschen. Kräftige, belastbare Tragetaschen, in die man seine Katalog-Massen packen kann. Einfach nur Tragetaschen, und doch werden mich noch wildfremde Menschen mit leuchtenden Augen fragen, wo es denn die Taschen gibt.
13.15 Uhr Vergleiche die Messe-People mit denen vor zwei Jahren, bei meinem ersten PopKomm-Besuch. Damals fühlte ich mich leicht deplaziert unter all den coolen Business-Leuten mit ihren Handys und den hippen Promo-Girls mit den blauen Haaren. Aber so viele hippe Typen gibt´s dies Jahr nicht mehr, Handys sind längst nichts Besonderes mehr, ganz in Schwarz mit Jeansjäckchen kann man nicht viel falsch machen, und unter uns Rundfunk- und Printmedienjournalisten bin ich eindeutig eine der bestgekleideten! Vermisse die überdimensionalen Beavis- und Butthead-Ausgaben von vor zwei Jahren.
14 Uhr Treffe den Chefredakteur im Pressezentrum. Nach 31stündiger Trennung. Bei der Begrüßung merke ich meine Entzugserscheinungen. Kurzer Austausch über Erlebtes. Muß noch lernen, an den Ständen Snacks und Getränke zu schnorren, bin kurz vorm Verhungern, doch der Chefreakteur hat meine geliebten Puffreiscräcker mit Schokolade dabei! Gemeinsamer Bummel über die Messe. Verabredung des Chefredakteurs mit einem Bekannten, sie erbeuten ein Café-Tischchen, ich bummel weiter. Stelle fest: Plattenfirmen-Leute sehen nicht halb so cool aus wie Promo- und Marketing-Leute. Eher so linksliberal-alternativ. Zumindest die von den kleinen Labels.
15 Uhr Hab in einer Stunde einen Interviewtermin, werd langsam nervös. Entdecke in einer Ecke eine Ausstellung mit Einrichtungsgegenständen aus den 70ern. Cool! Auch viele Musik-Stände sind als Wohnzimmer gestaltet und bieten Sitzgelegenheiten. Manche absichtsvoll spießig mit röhrendem Hirsch an der Wand, am Spiegelstand mit Nierentischchen, 50er Jahre-Fernseher und mintfarbener Chaiselongue, bei Viva plüschig in Pink mit bunten Barbie-Puppen hinter Glas und durchsichtigen Plastikblasen, die von der Decke hängen mit irgendwas drin. Eindeutig hipper als bei MTV, wo´s nur wie eine große weiße Lounge aussieht. Und keine Pressemappen gibt.
15.45 Uhr Im Pressezentrum dreht ein Typ ab, der entfernt aussieht wie der Musiker, den ich gleich interviewen soll. Ich kriege Angst. Jemand mit einer Tropenkappe aus Jeans-Stoff auf dem Kopf kommt: es ist Axel, unser Hinter-Net!-Fotograf. Er trägt eine ärmellose Weste mit vielen Taschen dran. Er erklärt mir, daß sie einfach ungemein praktisch seien, gerade auch für die vielen Filmröllchen und so. An die Weste sind zwei auffällige Orden gepinnt, der mit dem Nicole-Foto (die Schlagersängerin, Anm. d. Ü.) ist vom Flohmarkt…
15.55 Uhr Gleich ist es soweit, ich werde Nick Laird-Clowes alias „Trashmonk“, Ex-Dream Academy, Backings Vocals auf dem letzten T. Rex-Album, Mitarbeit an Pink Floyds „Division Bell“, Ex-Mitbewohner von Paul Simon, Ex-Gast von John Lennon, in dessen Haus er auch seine Unschuld verlor, und Ex-Ratgeber von Brian Wilson interviewen. Sein Promo-Manager holt uns ab: mich, die Interviewerin, Axel, den Fotografen, und den Chefredakteur, den Mann mit dem Mini-Disc-Aufnahmegerät. Mit dem Aufzug fahren wir in die KölnLounge. Ich hab immer noch Angst, aber der Promo-Manager erzählt, daß Mr. Trashmonk total gut drauf ist, er sprudele nur so vor Mitteilungslust. Jetzt bin ich nur noch aufgeregt.
16 Uhr Nick Laird-Clowes ist eine zierliche Person um die 40 und von umwerfender Freundlichkeit. Während der Chefredakteur das Aufnahmegerät positioniert und aussteuert, radebreche ich auf englisch eine Art Begrüßung, und erfahre, daß Laird-Clowes zum ersten Mal in Deutschland ist, aber schon die Basics drauf hat: „Ein Kolsch bitte!“ Zum Interview setzt er sich eine Brille mit durchgehenden blauen Gläsern auf die Nase, die läßt er auch an, nachdem Axels Fotoshooting beendet ist.
16.33 Uhr Trashmonks Promo-Manager läßt sich blicken: Zeichen, daß ich zum Ende kommen muß. Ich bin nicht mehr aufgeregt, sondern nur noch glücklich. Nick Laird-Clowes hat 30 Minuten lang gesprudelt und ist nach wie vor von umwerfender Freundlichkeit. Das Interview lest Ihr natürlich hier bei Hinter-Net!
16.45 Uhr Nochmal gemeinsamer Bummel mit dem Chefredakteur über die Messe. Abstecher bei zwei Fotoausstellungen in den Hallenecken. Kurze Begegnung mit Kai Florian. Keine Begegnung mit dem Bekannten des Chefredakteurs, der den Schlüssel zur Wohnung hat, in der beide übernachten. Abstecher an den Ständen von Blue Rose und Indigo, kleines Gespräch mit einem Menschen von Marina. Am Plattenmeister-Stand wird ein Foto vom Chefredakteur gemacht, wie jedes Jahr. Dann trennen sich unsere Wege.
17.15 Uhr Bin wieder allein. Am Blackout-Stand wird mir angeboten, mich künftig regelmäßig mit dem gleichnamigen Black-Music-Magazin zu bestücken, ich soll ein aufwendiges Formular ausfüllen: jetzt lohnen sich die Visitenkarten! Bekomme noch eine coole Kassette: Blackout Tape #4! Am Perry Rhodan Stand gibt’s Schlüsselanhänger mit Hologramm-Motiv. Und ein kleines, grünes Fläschchen mit „Vurguzz“, dem Weltraum-Getränk. In der Pressemappe liegt eine Perry Rhodan-CD-ROM. Die coolste Pressemappe ever krieg ich allerdings am Stand der „Techno Parade“ (am 18.9. in Paris): ein „Dossier de Presse“ in Form einer Feuerwehr-roten LP-Hülle mit Broschüre, Aufkleber etc.
Von weitem leuchtet mir ein schwarzer Schriftzug auf weißem Grund mit rotem Rand entgegen, der mir spontan kein Begriff ist, aber ich merke: irgendwo tief in mir schreit es: „Kindheit“! Und richtig, „Europa“ vertreibt Kassetten-Klassiker wie „Die drei ???“, „Hanni und Nanni“, „TKKG“ und „Fünf Freunde“. Am Stand selbst dichtes Gedränge, obwohl es praktisch nichts gibt außer Europa-Fähnchen und Europa-Tüten. Beim Stand eines Zeitschriftenverlag krieg ich ein Döschen mit Mint-Pastillen. Sieht eher aus wie die typischen Süßstoff-Behälter. Weiter zum Visions-Häuschen, das heuer nur ein Thema kennt: South Park. Auch ich freu mich auf die kultige Trickserie mit den bunten Pfannkuchengesichtern (ab September bei RTL) und decke mich ein mit Zeitschriften, Postkarten und Plastikkärtchen.
Das jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung hat übermorgen eine Veranstaltung im Rahmen der WortKomm, am Stand gibt´s Magazine und lustige Postkarten mit den berühmten Trimm Dich-Taschen meiner Jugend. Noch schnell zu den Niederlassungen der Schweden und der Finnen: nicht uninteressant für Liebhaber skurriler und erfrischender Musik. Die Schweden sind freigiebig mit wirklich hübsch aufgemachten Compilations zu den Stilrichtungen Urban Pop, Jazz World, Dance und Rock, mehr zum Inhalt in den entsprechenden Rezensionen. Bei Ceraton gibt´s einen Sampler von Deutschlands ältestem DJ, wie hip der ist, wird sich noch zeigen.
18.30 Uhr Warten in den superbequemen Sesseln des klimatisierten Pressezentrums. Es leert sich, in einer halben Stunde macht die Messe dicht. Weiter hinten werden gerade die Computer runtergefahren. Mir gegenüber sitzt noch eine Journalistin, die unterm Walkman ihren Artikel fertigschreibt. Jetzt will sie ihn wegfaxen. Computer werden wieder hochgefahren. Die Antenne Bayern-Maus von morgens ist auch wieder da für ihre ISDN-Überspielung. Hat einen Laptop und verwirrend viele Kabel, doch der Leiter des Pressezentrums hilft beim Einstöpseln. Ich hör sie fragen: „Ist das da mein Loch?“
18.45 Uhr Der Chefredakteur kommt ins Pressezentrum, weder er noch ich haben seinen Bekannten mit dem Schlüssel zur Wohnung gesichtet. Also auf ins Hotel zu Kai Florian, mit fünf Taschen und 100 Kilo Katalogen unterm Arm. Alles meine.
19.10 Uhr Im Hotel Anruf beim Bekannten. Der ist schon in der Wohnung und wartet auf uns. Wir machen uns auf den Weg. Es regnet.
19.40 Uhr In der Wohnung seines Bekannten sitzt unser Bekannter beim Durchblättern seiner Kataloge, raucht eine Zigarette und fragt, wer Kaffee will. Wir verschnaufen, der Chefredakteur packt seine Sachen zusammen und macht sich mit mir auf den Weg nach Mülheim a. d. Ruhr.
20.20 Uhr Ankommen am Kölner Hauptbahnhof, drei Taschen und hundert Kilo Kataloge wandern ins Schließfach. Mir ist dabei etwas mulmig zumute, doch der Chefredakteur beruhigt mich: „Denk mal an die Gangster in den Filmen, die tun ihre Sachen auch in immer in Schließfächer.“ Ich bin beruhigt. Am Dom nur ein winziges Baugerüst, das ist ungewöhnlich. Sollte er tatsächlich fast fertig sein? Mit Löchern im Bauch machen wir uns auf die Suche nach einem asiatischen Restaurant. Finden einen Chinesen direkt überm McDonalds. Der Chefredakteur läßt meinen verschmutzten Teller zurückgehen. Und schläft fast im Sitzen ein. Beim Rausgehen entdecken wir im Treppenhaus ein Fischbassin, so groß wie ein kleines Schwimmbad. Das schreit nach einem Tatort, der im Chinesen-Mafia-Milieu spielt. Dazu bräuchte man nur ein paar der alten Drehbücher neu zusammenzuwursteln.
23 Uhr Ankommen Essen Hauptbahnhof. Mein Onkel wartet schon am Gleis. Im Rahmenprogramm heute: meine Cousine Kerstin, die uns ihre zwei Ratten und zwei Kaninchen zeigt. Ich sehe zum ersten Mal ein Widder-Kaninchen. Die werden ziemlich groß. Ich erzähle von meiner Ratte, die aber schon seit 11 Jahren tot ist. Ich bin ja auch schon über zwanzig, und Ratten sind nunmal Bestandteil der Jugendkultur… „Die Stunde der Wahrheit“ ist inzwischen instrumentalisiert und auf CD gebrannt. Leider schlafen alle CD-Player schon. Das Radio meines Onkels noch nicht, da läuft ein Hörspiel von Francis Durbridge. Für den Chefredakteur gibt´s eine eigene Matraze, niemand wird ihm nachts die Arme in den Nacken schlagen. Er freut sich.
Samstag, 20.8.
8 Uhr Mein Onkel hat wieder klasse Frühstück gemacht. Die anwesenden Kinder haben sich mittlerweile dran gewöhnt. Jetzt treff ich auch meine Tante, die die ganze Woche Frühdienst im Krankenhaus hatte. Mein Onkel, der deutschen HipHop-Texten recht kritisch gegenübersteht, zeigt uns seine Chor-Noten: „Laß mich dein Badewasser schlürfen“, „Unter den Pinien von Argentinien“.
10.30 Uhr Mit meinem Onkel im Auto nach Köln. Während der Chefredakteur hinten döst, quatschen wir uns tot. Immerhin fast zehn Jahre nicht gesehen, da hat man was nachzuholen. „Weißt du noch, wie du dich mal auf dem Weg zu meinem Kindergarten verfahren hast, als du mir das Märchen von den sieben Geißlein erzählt hast, die allein zu Haus waren, weil ihre Eltern auf ner Fortbildung waren…“ „Weißt du noch, wie ich immer mit deinem spacigen 70er Jahre-Radio ´Raumschiff´ spielen durfte…“ „Weißt du noch, wie ich in eurer alten Wohnung unterm Dach gepennt hab, damals ist Karajan gestorben…“ Ja, wußte er fast alles noch.
11.45 Uhr Wieder auf der PopKomm. Der Chefredakteur hat eine Verabredung mit einer Bekannten, die sich gerade als Promoterin selbständig gemacht hat. Ich zieh allein los. Zwischenstop am Stand mit dem „Jahrbuch Pop & Kommunikation“, kurzer Kontrollblick: juhu, wir stehen drin, alles richtig geschrieben, sogar mit korrekter neuer Adresse! Naja, wär auch schlimm, wenn nicht, denn die Hinter-Net!-Anmeldung hab schließlich ich ausgefüllt.
12 Uhr Viva-Pressekonferenz im Europasaal. Keine Stuhlreihen wie am Vortag, bloß ein paar Stehtische. Naja, das journalistische Interesse hält sich auch in überschaubaren Grenzen. Auf der Bühne ein Mann, der mal als Rundfunk- oder Printmedienjournalist angefangen haben muß, wahrscheinlich war er sogar Fotograf: der mit Abstand schlechtestaussehende Mensch dieser Messe und zugleich ihr Gründer – Viva-Impresario Dieter Gorny!
Lahm und müde führt er durch die Veranstaltung, brüstet sich mit der Coolness der TV-Branche in Sachen „Digitalisierung“, während den Kollegen von der Tonträgerindustrie ja vor Angst die Haare zu Berge stehen. Trallala, das Fernsehen hat damit kein Problem, in zehn Jahren ist eh das ganze deutsche Broadcasting-System digitalisiert, von der Regierung längst beschlossen, so what?! Und von der ersten privat-öffentlich-rechtlichen Koproduktion weiß er zu berichten: die Verleihung des Komet-Musikpreises am Vorabend. Mindestens dreimal tut er dem ZDF die Liebe, auf den heutigen Erstausstrahlungstermin hinzuweisen. Das übliche BlaBla: die Zielgruppe, nein, richtiger – die Stilgruppe – sei ja so schwer zu fassen, weil sie halt echt auf Glaubwürdigkeit gehe, und diese sei nicht vorzutäuschen, Schleim… Dann blitzschnell die Wende: aber so und so und so werde man sie – wörtlich – „fassen“! Ohne Umschweife. Zack, zack, zack. Viva, der Markenartikel, die Heilsbringer mit der freiwilligen 40%-Quote, der Markt eh mittlerweile zweigeteilt. Viva, der Trendsetter, das Familienmitglied, der große Kommunikator mit der nonverbalen und emotionalen, straightaway ins Herz gehenden musikalischen Botschaft. Präsentation der neuen Werbeclips. Dann die Bekanntgabe der Neuheiten: Live-Sendungen nun auch am Vormittag. Interaktive Chartshow. Neue Deko („Jugendzimmer werden auch immer wieder neu tapeziert.“). Neues Filmmagazin etc. Jetzt beginnt ein trauriges Schauspiel, daß sich einige Male wiederholen wird: nach und nach werden die Viva-Moderatoren auf die Bühne geholt, stellen sich kurz vor, sagen was zu ihrer Show, versuchen, gut drauf und sein – und wissen nicht mehr weiter – „äh, ja, das war´s eigentlich. Dieter, willst du wieder das Mikro?“ Dieter will immer. Von Katharina Schwarz (das neue Filmmagazin), dem Typ von „World of bits“, dessen Namen ich nicht mehr weiß, einer kleinen Schwarzen namens „Milka“ – und von Lämmermann. Kotzwürg.
12.55 Uhr Gorny geht über zum Thema „Viva 2“. Eine Zielgruppe, die noch schwerer zu fassen ist, weil zu unabhängigen, eigenwilligen Konsumenten gereift. Die kriegt man nur durch gutes Design, durch „kommunizierende Optik“… Ich muß dringend zum Treffen mit dem Chefredakteur ins Presszentrum.
13.05 Uhr Der Chefredakteur und ich auf dem Weg zum Kölner Hauptbahnhof. Ankunft bei den Schließfächern: unsere Sachen sind noch da. Schwer bepackt schleppen wir uns wieder zum Bahnsteig, wo Unmengen von Ringfestbesuchern auf die gleiche S-Bahn warten wie wir. Die erste kommt und ist sofort voll. Wir stehen noch draußen. Die Türen gehen endlich zu, doch die Bahn fährt nicht ab. Jetzt, in diesem Moment, kommt eine Gruppe hipper Girlies mit Häkelmützchen auf die Idee, da noch mitzufahren. Türen wieder auf, aber nichts geht. Ein entnervter Schaffner kommt und beginnt freundlich zu verhandeln: „Ich mach Euch einen Vorschlag, da kommt gleich noch eine, hier paßt ihr eh nicht mehr rein blabla.“ Es stellt sich heraus, daß die Mädels ohnehin keine Ahnung haben, wie sie wohin müssen, der zweite Zug ist auch nichts für sie. Der Schaffner ist auf dem Rückweg zu seiner Kabine. Eines der Mädchen ruft ihm nach: „Heh, das war kein Vorschlag!“ Endlich die nächste Bahn, wir fahren mit.
13.50 Uhr Ausstieg am Messe-Bahnhof. Vor fünf Minuten waren wir mit dem Mann verabredet, der uns mit zurück nach Saarbrücken nehmen will. Der Chefredakteur läuft schon mal vor, erwischt unseren Mann noch am Aufzug. Rauf aufs Parkdeck mit inzwischen einer Tonne von Katalogen. Rein ins Auto, mit 180 über die Autobahn, unterwegs die ersten Fußballergebnisse im Radio, obwohl sich der Chefredakteur für´s abendliche „ran“ aufsparen wollte. Gottseidank nur der Halbzeitstand. Um fünf sind wir da.
17.30 Uhr Bin frisch geduscht. Der Chefredakteur schaut seine e-mails durch. Wühl mich durch die Katalog-Berge auf dem Sofa, schleiche mit einer halben Tonne doppelter Exemplare zum Papiermüll, bin schon halb aus der Tür, als der Chefredakteur vom Schreibtisch dröhnt: „Und DAS hab ich GESCHLEPPT?!!!“ Okay, nächstes Jahr sortier ich vor der Rückfahrt aus. Aber dann haben wir auch wieder ein Hotelzimmer in Köln, wo man sowas gemütlich machen kann. Denn das Durchgehen der Kataloge ist der halbe Spaß bei der PopKomm und läßt sich nicht so zwischen Tür und Angel im Pressezentrum machen. Nein, das Checken der Beute ist Höhe- und Schlußpunkt einer jeden PopKomm und die Basis eines jeden PopKomm-Tagebuchs. In diesem Sinne: bis zum nächsten Jahr!
Epilog:
Beim Durchschauen des Materials zeigt sich: es gibt ein neues Fun-Magazin namens „blond“, das sich optisch extrem an die üblichem Lifestyle-Magazine anlehnt und sich im Editorial über drei Seiten hinweg trotzig dafür rechtfertigt, daß es eben nur Spaß haben will und sich entsprechend gebiert. Offenbar gab´s böse Leserbriefe und Watschen von Kollegen nach dem Debüt. Die Aufmachung ist okay, der Inhalt ausgelutscht: Titelstory über Pornos (war letztes Jahr das Big Thing), Will Smith und Star Wars. Das Blatt-eigene „Warenkörbchen“ ist von mir geklaut, die Idee mit der Rubrik „Scheiß Job“ schwebt uns schon lange für eine Hinter-Net!-Top Ten vor. Auch „IQ“ hat sich „Music. Mode. Run. Real“ auf die Fahne geschrieben, hat ein cooles, fast quadratisches Format und läßt sich auch wirklich gut anfassen, ist aber leider auf rauhem Karton-Papier gedruckt, also naturgemäß entspiegelt und somit für uns optikversessene Zeitschriftenausschlachter unbrauchbar. Unsere natürlichen Feinde sind logischerweise die Fanzines: 0815-Papier, ohne Bilder und wie zu Hause mit selbstgeschnitzten Kartoffeln gedruckt. Nein, wir brauchen glänzendes Hochglanzpapier mit bonbonfarbigen Abbildungen, das sind unsere ganz perspönlichen Glasperlen, für die wir sofort allen Grund und Boden rausrücken. Immerhin, IQ wartet mit einem Gemeinschaftsinterview mit den Sternen und Tocotronic auf, und ich hab mir auch ein paar Seiten mit guten Design-Ideen rausgerissen.
Die üblichen Musik-Magazine: Intro, Musikexpress, Spex, Indigo Notes, Musikwoche, Feedback und Metalhammer (hab mich sowas von gefreut, weil momentan ja mit Hetfield-Privatinterview drin, und am Kiosk war´s mir zu teuer.) Die ungewöhnlicheren: Generation S. Das Junge Schlecker Magazin und Popcorn. Auf dem Cover von Generation S: Jordan Knight. Drinnen: Infos über Musik, Film und allerhand Medien-Amüsement. Auf festem Hochglanz-Papier. Ich werde mißtrauisch. Das kann nicht das Schlecker sein, das ich kenn, wo´s immer so eng ist und an der Kasse höchstens eine gedruckte Sammlung redaktionell aufbereiteter Sonderangebote auf Billigstpapier, wenn auch im Vierfarbdruck, gibt. Hhm, ich bleib weiter am Thema dran. In der Popcorn ein Blech-Anhänger in Herzform, wie man ihn nicht mal im ekligsten Kaugummi-Automaten ziehen könnte. Dazu eine Seite mit winzigen Star-Porträts in Herzform. Zitat Popcorn-Gebrauchsanweisung: „Wähle Deinen persönlichen Lieblings-Star und schneide das Herz-Motiv an der Bildkante entlang vorsichtig aus. Dann nimmst Du das Popcorn-Herz aus der Tüte. Mit etwas Klebstoff befestigst Du Dein Star-Motiv im Star-Herz-Anhänger. Warten, bis der Klebstoff trocken ist – fertig!“ Na gut. Schnell hab ich meinen Star ausgeguckt, schnibbel und warte, bis der Klebstoff trocken ist – und schon baumelt Flat Eric an einer Schlinge um meinen Hals!
Hallo! Ein alter Bekannter ragt aus meiner PopKomm-Tasche: das „Kultur“-Heft des Spiegels. Sah ich bis dato nur ein einziges Mal, nämlich vor zwei Jahren – in meiner PopKomm-Tasche! Find ich nie am Kiosk, gibt´s vermutlich nur im Abo. Damals war Elvis vorne drauf, jetzt isses Simmel. Der Niedergang des Blattes ist förmlich mit Händen zu greifen.
Sonst noch was? Ja, ein Perry Rhodan-Fanzine namens SOL; ein Presse-Heft der Polydor, aufgemacht wie die Hauszeitung eines Fußballvereins; 1999: ein superdickes, von der Allianz gesponsertes Jugendmagazin auf teurem Papier, aber mit zurückhaltender Optik und im Untertitel den Slogan der hedonistischen Techno-Generation: „Go Future“! Außerdem noch ein weiteres Heft der Polydor („Profile“), ein „NewsZine“, „Live in Corner“, das Musikmagazin „Gaffa“, „Berlin BETA 2.0“ mit Supplement „Beam me up“ nach Art der üblichen Tageszeitungen und ein „Music manual“. Jetzt kann ich nicht mehr, und der Chefredakteur muß das Zeug noch gegenlesen, redigieren, zensieren und hochladen. So long.
Popkomm 1996-1
Ein kryptisches Köln-Tagebuch von Kai, Carsten, Roland, Axel, Wolfgang, Walter und Nicole
Donnerstag, 15-8-1996:
Köln besteht aus vielen, vielen bunten Autos und ist gar nicht so groß, wie ich dachte.
Auf dem Deck der Sporthalle parken wir drei Wagen neben den Fantastischen Vier, die gerade aus einem richtig fetten Mercedes mit Stuttgarter Kennzeichen aussteigen, was mich irgendwie traurig stimmt. Nicht daß ich je etwas von ihnen gehalten hätte, aber als Hip-Hop-Crew aus dem Schwaben-Ländle einen Daimler-Benz zu fahren, zeugt nicht gerade von ausgefallenem Stilbewußtsein.