Sedoussa – Sedoussa

„Wir sind süchtig wie ein Kind nach Schokolade, wie ein Junkie nach ’ner Nadel und ein Teenie nach dem ersten Kuss“, heißt es in der in Soul gebetteten Liebeserklärung „Süchtig“, die Celina an ihren imaginären Partner richtet. Auf Anhieb überzeugenden deutschen Soul, das hat man schon lange nicht mehr erleben dürfen. Wenn überhaupt schon mal, denkt man länger drüber nach.

Celina ist nur ein Drittel von Sedoussa. Die Band besteht zudem aus Leon (Bass) und Chriz (Schlagzeug), alles Berliner Anfang 20. Der Soul wird hier noch mit Instrumenten gespielt. Und nicht nur Soul. Auch R&B und Funk sind Rezeptgrundlagen. Dazu servieren sie Beats, Samples und deutsche Texte. Denn die Scheu, auf deutsch Gefühle zu zeigen, die haben Sedoussa nicht. Warum auch?

„Sedoussa“ überrascht in allen Belangen: Songwriting, Celinas herzerweichende Stimme, die Produktion und die auf den Hörer übergehende Wärme sind nur einige der positiven Auffälligkeiten.


Sedoussa – Sedoussa
Four Music/Sony Music
VÖ: 26.7.2004

Nicole Willis: Be It

„Soul Makeover“ hieß der erste Streich der Soul-Sängerin Nicole Willis. Nicht nur wegen des bezaubernden Äußeren der jungen Dame lagen ihr die Kritiker zu Füssen. An dieser Stelle sollte man wissen, dass Willis nicht dem reinrassigen Soul frönt. Sie mag Experimente und mischt Pop, vertrackte Elektronik und Jazz in ihre Songs. Das von Jimi Tenor mitproduzierte und -geschriebene „Sunday Nite (Don’t Hold Back)“ erinnert mehr an Chaka Khan, denn an Aretha Franklin.

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4 Hero – The Remix Album

The Remix Album Vol.1 - 4hero:

Dieses Remix-Album ist in allen Belangen ungewöhnlich. Marc Mac und Dego haben nämlich Neubearbeitungen, die sie für andere Künstlern angefertigt haben, neben Remixe ihrer eigenen Songs gestellt. Somit kann sich jetzt auch jeder 4 Hero-Fan – und von denen gibt es ja einige – einen Überblick darüber verschaffen, wie Marc und Dego die Songs der Kollegen neu zu interpretieren wissen. Und wie andere Künstler mit den 4 Hero-Stücken arbeiten.

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Manfred Krug: Das war nur ein Moment/Ein Hauch von Frühling

Das War Nur Ein Moment / Ein Hauch Von Frühling | CD (1994, Compilation)  von Manfred Krug

Vor seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik im Jahre 1977 war Manfred Krug nicht nur einer der gefragtesten Schauspieler der DDR, sondern auch ein beliebter Sänger und Musical- bzw. Operetten-Darsteller. Als Schauspieler konnte er im Westen fast nahtlos an diese Erfolge anknüpfen, als Sänger startete er zwar den Versuch (an den ich mich noch dunkel erinnern kann), allerdings fand dieser wenig Beachtung, und so ist die musikalische Seite des Manfred Krug heute kaum noch gegenwärtig.

Das ist ein Jammer, denn diese beiden auf CD wiederveröffentlichten Schallplatten aus den Siebziger Jahren sind Kostbarkeiten, deren Originalität und musikalischer Reichtum nicht hoch genug einzuschätzen sind. Was Krug als Sänger, Günther Fischer als Komponist und Arrangeur und Clemens Kerber als Texter da produzierten, ist nichts weniger als – Achtung festhalten! – großer DDR-Soul, real existierender Bar-Jazz oder auch intelligente, spannende, gehobene deutschsprachige Unterhaltungsmusik.

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D’Angelo – Lady

Der 22jährige Michael Archer alias D’Angelo gilt seit seinem sehr guten Debütalbum „Brown Sugar“ als mittelschwere Sensation auf dem Soul-Sektor. Als Komponist, Multiinstrumentalist und Sänger überzeugte er auf seinem letzjährigen Debüt als Follower der Hip-Hop-Generation, trotzdem ist „Brown Sugar“ 100% Soul.

Schmerzverarbeitung spielte im Soul immer schon eine große Rolle und Seelenschmerzen scheint Michael Archer schon häufig empfunden zu haben, nur so ist es zu erklären, wieso er trotz seiner jungen Jahre schon so tief aus der Seele heraus singt.

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Ted Hawkins, der ewige Straßenmusiker

„Ich war schon viele Male tot, aber ich war einfach zu stur, um liegen zu bleiben.“

(Ted Hawkins – zu Lebzeiten)

Seine Musik, eine Mischung aus Blues, Soul und Country, war vor allem geprägt durch seine rauhe, stark an sein großes Vorbild Sam Cooke erinnernde, Stimme und eine Ausdrucksstärke in der sich wohl all die Niederlagen und Nackenschläge seines Lebens widerspiegelten.

Foto Ted Hawkins

Hawkins wurde am 28. Oktober 1936 in Lakeshore, Mississippi geboren. Er wuchs in äußerst ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater machte sich früh davon, seine Mutter war Alkoholikerin. Mit 12 Jahren kam er in eine Besserungsanstalt. Das Beste was ihm dort widerfuhr war wohl ein Besuch der New Orleans Legende Professor Longhair, ein Besuch, der in Hawkins die Liebe zur Musik weckte. Im Alter von 15 Jahren wurde er in die berüchtigte Parchman Farm State Strafanstalt in Mississippi eingewiesen, weil er eine Lederjacke aus einem Harley-Davidson Laden gestohlen hatte.

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