Mark Olson – The Salvation Blues

The Salvation Blues - Mark Olson

Sätze wie ‚Er muss sich nichts mehr beweisen‘ sind häufig nur die euphemistische Umschreibung von wohlklingender Stagnation. Bei Mark Olson liegt der Fall anders. Zum einen muss er sich wirklich nichts mehr beweisen und zum anderen macht er mit „The Salvation Blues“ nicht das, was er immer gemacht hat, sondern er kehrt zu etwas zurück.

Nach vielen privaten Tälern ist „The Salvation Blues“ das erste Album, das Olson weder mit den Creekdippers noch mit seiner ex-Frau Victoria Williams aufgenommen hat. Würde man die Songs logisch in sein musikalisches Schaffen einordnen wollen, wären sie gut nach der Trennung von den Jayhawks 1995 aufgehoben. Insofern hat man die berührenden Americana-Lieder schon ähnlich von ihm gehört, aber Olson legt sein Herz offen und schenkt dem Hörer so viel Melodie wie schon lange nicht mehr.

Dabei ist es mehr als nur eine Randnotiz, dass er sogar einen Songs gemeinsam mit seinem ehemaligen Jayhawks-Kumpanen Gary Louris geschrieben hat. Abgerundet wird „The Salvation Blues“ durch wunderschönes Artwork: Die CD-Hülle ist wie ein Buch gestaltet und gibt mittelalten Menschen wieder einmal den Glauben an dieses vermeintlich so überholte Medium zurück. Wer hier an Brennen oder ‚Speichern unter…’denkt, dem möge die Maus unter den Fingern wegfaulen.

Mark Olson
The Salvation Blues
Rykodisc

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