Katrin Radman und Peter Penko, sonst engagiert für die schwedisch-slowenischen Coptic Rain, experimentieren mit Material ihrer Crossover-Band. Die Stimmung, die sie erzeugen, erinnert am ehesten an die langsamsten und trägsten Ausläufer des Triphop. Zähflüssig wabern Töne und Gesang über eine Stunde aus den Boxen. Sofort erstarrt klirrend die Masse.
Viele Stunden an der Computeranlage im Studio sind zu hören und nahezu jedes Wavetable wurde eingesetzt. Auch auf künstlich erzeugtes Analog-Knistern brauchen wir nicht zu verzichten. Melodische Ansätze nur bei „In the ghetto“ (E.Presley). Der Klassiker ist aber auch nur mit Ansage zu erkennen. Insgesamt eher langweilige Kost.
Sie nennen ihre Musik selbst unplugged Industrial. Ohne Strom kommt hier kein Instrument und auch nicht die überarbeiteten Gesangsspuren aus. Neue Stile verkaufen sich halt besser. Und Unplugged soll ja schon in vielen Fällen verkaufsfördernd gewirkt haben.
April Nine
Sandglass
(Hyperium/Rough Trade) [6-96]