Terry Lee Hale: Leaving West

Es erfordert schon einiges Stehvermögen um als 43jähriger Musiker immer noch unverdrossen durch eher kleine Clubs zu tingeln und auf den großen Durchbruch zu warten. Terry Lee Hale ist so ein Mann mit Beharrungsvermögen und Glauben an seine Sache. Mit seiner „Leaving West“ beweist er zudem, daß er sich musikalisch immer noch weiterentwickelt.

Auf seinen bisherigen Platten pendelte Terry Lee Hale stets zwischen Akustik-Folk und Folk-Rock. Erstmals hat er jetzt eine Platte selbst produzeirt und das hat sich ausgezahlt. Denn noch nie war er in seinen musikalischen Ausdrucksformen so vielfältig und unterhaltsam. Auch wenn er noch nicht so bekannt ist, als Musiker ist der Mann aus Seattle weit herumgekommen. Und hatte offenbar auf seinen Tourneen immer ein offenes Ohr für die Musik der Länder, die er bereiste. Er würzt seinen bislang sehr amerikanischen Stil mit Elementen europäischer Folkmusik. Diverse, ungewohnte Instrumente bereichern zudem das Klangbild. Hier eine Mariachi-Trompete, dort eine Maultrommel sorgen für musikalische Abwechslung und gelegentlich auch ironische Brechung der melancholischen Texte.

Auch wenn „Leaving West“ Terry Lee Hales bislang unterhaltsamstes Album ist: seine Stärke bleibt die melancholische Ballade, die er mit einer gehörigen Portion Sehnsucht in der Stimme vorträgt. Darüberhinaus ist Hale ein exzellenter, in seiner Heimat mehrfach ausgezeichneter Gitarrist, der hier auch in einigen Gitarreninstrumentals sein Können zeigt. Dieser Mann hat den Erfolg verdient und er sollte ihn haben, bevor er in Pension geht.

Terry Lee Hale: Leaving West
(Glitterhouse/Efa)

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