Kristofer Åström ist einer, der mit wechselndem Lebensmut aus seinem poetischem Chaos hinter der Gitarre hervorgrinst. Zumindest vermitteln die Soloalben des Fireside Sängers dieses Gefühl. Ungeachtet der Tatsache, dass im Frühjahr dieses Jahres „Northern Blues“ erschienen ist, liegen jetzt die „Leaving Songs“ vor, die deutlich mehr sind, als kreativer Ausschuss.
Nachdem sich die Aufnahmen zum Vorgänger über 1½ Jahre hingezogen haben, hat Kristofer Åström ein paar Tage zum Ausspannen genommen und eben mal ein neues Album eingespielt. Vier der zwölf Songs entstanden in relaxter Atmosphäre mit Jari Haapalainen und einem Kasten Bier auf einem 4-Spur-Recorder. Der Rest der Titel wurde einige Monate später mit seiner Band Hidden Truck eingespielt und kommt nahezu ohne Overdubs aus.
War „Northern Blues“ komplett durchdacht und fein ausarrangiert, ist „Leaving Songs“ spontan und unbelassen, aber nicht weniger charmant. Vielmehr sind hier einige Songs drauf, von denen andere Singer/Songwriter hoffen, sie auch nur ein einziges Mal in ihrem Leben zu schreiben. Das wunderbare „This Surely Ain’t My Home“ oder der geniale Opener „What I Came Here For“ gehen tief ins Herz. „Leaving Songs“ – mehr als nur eine Bierlaune.
Kristofer Åström & Hidden Truck
Leaving Songs
(V 2/Zomba)