Sie gelten bei der amerikanischen Journaille als schwer zu definieren, die vier Komiker, die unter dem treffenden Namen FUCK ziemlich abgefuckte, coole Musik schreiben, die sich tatsächlich in keine Schublade zwängen läßt. Mit Gitarren-Rock könnte diese Musik ausreichend umschrieben sein, würde dem Ganzen aber keineswegs gerecht werden. 1994 wurde mit der ersten Single der Grundstein für eine Fülle von Veröffentlichungen gelegt, die momentan in dem Release des vierten Albums eine kurze Pause erfährt.
In diesem Jahr erschien übrigens bereits eine Split-Single mit Notwist – das nur so am Rande bemerkt. Mit denen will ich FUCK keineswegs vergleichen. Am ehesten ziehe ich in diesem Fall die ebensowenig zu bestimmende Ween-Schublade, die die Gebrüder Ween selbst geschustert und ausgestattet haben, ohne sich an die bisher bekannten und beliebten Bauanleitungen zu halten. Wie kann eine Band nur so frech sein, ihr eigenes Ding ins Rollen bringen zu wollen? Unerhört, aber nicht ungehört!
Von Massentauglichkeit kann bei FCK wie auch bei meinem Exempel Ween nicht die Rede sein, dennoch werden sie genügend Gehör in der Indie-Szene finden (sofern das noch nicht geschehen ist … mir war bis zum heutigen Tage diese Band leider unbekannt). 17 Titel in nur 34 Minuten hat irgendwie Stil. Bevor es langweilig und öde wird, brechen FUCK lieber abrupt ab, drehen sich und legen mit neuem Tatendrang wieder los. Und bevor die Strecke eingleisig wird, folgt der verzerrten E- eine schöne Countrygitarre von Mundharmonika unterstützt. Wie gesagt, wer Ween kennt und mag, sollte sich die etwas ruhigeren FUCK auf der Einkaufsliste notieren. Ein Versuch ist es allemal wert.
Fuck: Conduct
(Matador/RTD)