Mogwai: Come On Die Young

Im September wird es mich – aller Voraussicht nach – für ein halbes Jahr lang in die schottische Metropole Glasgow verschlagen. Der Auslandsaufenthalt im Rahmen meines Studiums steht an. Sechs Monate fast ununterbrochen von meiner Freundin getrennt zu sein, bereitet mir jetzt schon erhebliches Kopfzerbrechen und deprimiert mich. Es gibt nur wenige aufmunternde Gründe, in Glasgow eventuell doch ein paar nette Wochen zu verleben. Einer davon heißt sicherlich Mogwai.

Daß ich diese CD mitnehmen werde, steht schon jetzt fest. Außerdem hoffe ich, den Jungs über den Weg zu laufen, denn schließlich stammen sie aus oben erwähnter Stadt. „Come On Die Young“ ist nach „Mogwai Young Team“ abermals ein von vorne bis hinten überzeugendes Werk, das lediglich dann Schwächen aufweist, wenn die Band ihre sphärischen Pfade verläßt und schrammelt/noist. Das bricht den ruhigen und überaus atmosphärischen, dichten Klangteppich, den sich das Quintett im Laufe der Jahre mühevoll erarbeitet hat. Vielleicht sehen sie sich in der Tradition von Spacemen 3 oder The God Machine, vielleicht gefällt es ihnen auch einfach nur, mit ohne-Gesang zu experimentieren. Daß sie dieses Album außerhalb der Highlands aufgenommen haben, nämlich in Cassadaga im Staate New York und das unter der Leitung von Dave Fridmann (Mercury Rev), klingt unglaublich, entspricht jedoch der vollen Wahrheit.

Ob die Bühnenadaption ebenso gut funktioniert wird sich zeigen. Mir bleibt nicht viel mehr zu sagen außer dem folgenden Satz: Nach regnerischen Tagen wie dem heutigen, an dem zudem viel zu vieles in die Hose ging und man anstatt Wut nur Frustration und Resignation verspürt, stellt „Come On Die Young“ den passenden Ausklang dar. Immer dann liebe ich Bands wie Mogwai noch mehr als ich es eh schon tue.

Mogwai: Come On Die Young
(Chemikal Underground/RTD)

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