Chris Cornell: Euphoria Morning

Vielleicht ist es doch gut, dass Soundgarden das Handtuch geworfen haben. Zum einen waren sie auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und hätten wohl nicht mehr erfolgreicher sein können; zum anderen liegt nunmehr das lang erwartete Soloalbum von Sänger Chris Cornell auf dem Tisch und entschädigt für so manche Durststrecke seit dem überraschenden Split im Jahre 1997. Dass er auch solo gut kann, das wissen eingefleischte Klanggärtner bereits seit dem „Singles“-Soundtrack und dem Weihnachtsliedchen „Ave Maria“, seinerzeit im Doppel mit Eleven. Jetzt ist er für ein ganzes Album in die Rolle des Singer/Songwriter geschlüpft (Ihr wisst schon, die depressiven Akustik-Klampfer mit der Pulle neben dem Schaukelstuhl auf der Veranda ihrer Farm klagend.).

Der Sologang war abzusehen und vollzieht sich im nahtlosen Anschluss an seine bisherigen Soloaktivitäten. Er hat Mut geschöpft und scheut sich nicht, seinen Fans seine andere Seite zu zeigen, obwohl, das war auch jedem klar, seine Wurzeln weiterhin seiner Stimme und seinem Gitarrenspiel ganz deutlich anzuhören sind. Einmal ein Soundgärtner, immer ein Soundgärtner. Das gilt für Fans wie auch ehemalige Mitglieder der Band. Einige Songs stehlen sich aus dem von der Seattle-Band jahrelang bestellten Stück Land. Gerade dann aber scheint Herr Cornell zu Höchstform aufzulaufen.

Chris Cornell: Euphoria Morning
(A&M/Motor/Universal)

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