Schon das erste Stück dieser vorzüglichen Remix-Doppel-CD läßt mir die Nackenhaare zu Berge stehen und einen kalten Schauer nach dem anderen den Rücken runter laufen. Die Stimme Thom Yorkes und ganz wenige Gitarrenparts wurden genommen, um „Climbing The Walls“ von Radiohead (vom Album „OK Computer) in ein neues Licht zu rücken. Im Vordergrund die einfühlsamen Vocals und ein satter Beat. Phantastisch.
Verantwortlich für diesen und die restlichen 17 Remixe zeichnen sich Fila Brazillia, ein Dance-Act, der in den Neunzigern schwer aktiv war. Sechs Alben stehen immerhin auf ihrer Habenseite. Nebenbei sind sie Betreiber des Labels Twentythree und gefragte Remix-Künstler. Auf „Brazilification“ haben sie ihre bis dato besten Stücke versammelt, um auch diejenigen anzusprechen, die normalerweise mit Dance-Musik weniger oder gar nichts am Hut haben. Wenn dies wirklich der Plan war, dann scheint der aufgegangen zu sein. Neben Radiohead wurden zudem Moloko („Lotus Eaters“), Unkle („Berry Meditation“), DJ Food („Freedom“), The Orb („Toxygene“), Simple Minds („Theme From Great Cities“), Lamb („Cotton Wool“), Black Uhuru („Boof ‚N‘ Baff ‚N‘ Biff“) und andere von Fila Brazillia neu interpretiert. Einige der Versionen sind bislang noch unveröffentlicht gewesen. „Brazilification“ ist einfühlsame Begleitmusik für all die Dinge, die man tagtäglich erledigen muß: Abwaschen, Bügeln, Kochen, (Halb-)Schlafen, Lesen, Essen und natürlich das Liebemachen.
V.A.:
Brazilification (Remixes 95-99)
(Kudos/EfA)