Vor circa sechs Jahren knallte ein Sommerhit in das Leben der Allermeisten, der so lässig groovte, dass es fast tödlich war. Das Ganze zu dezenter Western-Atmo und mit einer Frauenstimme, die eigentlich mehr redete denn sang, aber es war klasse, und es war Sheryl Crow. „Als es passierte“ atmet zumindest den Geist von „All I Wanna Do“. Derselbe Schlenz, derselbe Swing. Und ein ähnlich nonchalanter Gesang, wobei hier nun tatsächlich gesungen wird, noch dazu mit engelsgleicher Stimme.
Statt Western gibt´s funky Plastik-Pop, und es klingt ein bißchen, als zwinge man Mickey Mouse, mit Air ins Studio zu gehen. Ein Hauch von Retro, allerdings mit viel postmoderner Eleganz, einer astreinen Ohrwurm-Melodie und dem mädchenhaften Charme auserlesener New Wave-Perlen. Unter der fröhlichen Oberfläche blitzt zwar die Melancholie hervor, aber so ist das eben in der Postmoderne.
„Paula“ sind in Wirklichkeit die Sängerin Elke Brauweiler und der Multiinstrumentalist Berend Intelmann, ein junges Berliner Pop-Duo. Kennengelernt haben sich beide 1997 bei einem Pet Shop Boys-Konzert (!). Stilistisch werden sie übrigens zum „Neuen Deutschen Minimalismus“ gezählt. Und wenn der so klingt, wie dies hier, dann kann man nur sagen: Viel mehr davon!
Paula: Als es passierte
(Marina/Virgin)