Lolita No. 18: Yalitamin

Vier durchgeknallte, rotzfreche Japanerinnen kommen daher und wollen uns vormachen, wie Punkrock auf Japanisch gemacht wird. Das kann mitunter ganz seltsam klingen – zumindest was den Gesang betrifft. Da ist das Geschrei der Damen aufgrund der besonderen asiatischen Intonation noch kreischender und hysterischer als man das ansonsten von All Girl-Punkrockern gewohnt ist. Sängerin Masayo, Gitarristin Ena, Bassistin Kim Rin und Schlagzeugerin Aya sind – das kann ich dem Cover der CD entnehmen – typische Ausgeburten des Punkrock. Verrückte Kleidung, bunte Haare (einmal die Farbpalette rauf und wieder runter bitte) und geben sich in frechen, wilden Posen.

Ihre Musik ist dem Genre sehr entgegenkommend und verspricht wenige Überraschungen – bis auf die japanischsprachige Ballade „Love Letter“ und die beiden Coverversionen „Video Killed The Radio Star“ von The Buggles und „Be My Baby“ von den Ronnettes. Da haben sich Lolita No. 18 richtig was einfallen lassen und Songs interpretiert, die nicht jede 08/15-Proberaumband covert. Als Fazit bleibt, dass für jeden, der exotischen Punkrock mag, Lolita No. 18 die besten Voraussetzungen mitbringen. Bevor ihr euer Geld Bands in den Rachen werft, die limitierte Singles in einer Auflage von 50.000 auf den Markt bringen (siehe NOFX) oder die eh immer die gleiche Scheppermusik machen (siehe Bad Religion), solltet ihr dem japanischen Underground eine Chance geben.

Lolita No. 18: Yalitamin
(Goldrush/BMG Ariola)

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