Planet X: Universe

Keyboarder bei Dream Theater ist kein sehr sicherer Job. Der Eine ging freiwillig, dem Anderen wurde nahe gelegt, seinen Platz hinter den Tasten zu räumen. Der Erste ist Kevin Moore, der mit seinem Projekt Chroma Key bereits sein zweites Album („You Go Now“) veröffentlicht. Der Zweite ist Derek Sherinian, der nach seiner Arbeit mit Platypus nun seine eigenen Band ins Leben gerufen hat. Bei Planet X wird er unterstützt von Drummer Virgil Donati und Gitarrist Tony MacAlpine. Dabei herausgekommen ist ein etwas anstrengendes Instrumentalalbum mit 11 Titeln.

Mangelndes Können kann man den Künstlern ganz sicher nicht vorwerfen, aber sie übertreiben es einfach ein bisschen. Ich bin ein großer Prog-Rock-Freund mit einem Faible für lange und komplexe Instrumentalparts, aber die Freude hierbei ist die melodische Auflösung im Refrain oder das Zurückfinden zum musikalischen Thema. Bei Planet X wartet man immer vergeblich auf eine Belohnung der Ohren. Stellt euch progressive Instrumentalparts von Dream Theater oder Spock’s Beard vor, die eine 3/4 Stunde dauern, ohne auf den Punkt zu kommen. So klingt „Universe“ – virtuos, höchstes Spielniveau und geile Jam-Momente, aber wenn man darüber das Songwriting vergisst, macht das halt noch kein gutes Instrumentalalbum.

Planet X: Universe
(Insideout Music)

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