Compilations sind oft genug der größte Stuss und glänzen durch unsinnige Songauswahl, Konzeptlosigkeit und qualitativer Diaspora. Warum also den Sampler aus dem Hause We Love You, neben Nu Camp und Bad Magic das dritte Sublabel von Wall Of Sound (u.a. The Wiseguys, Propellerheads, Les Rhythmes Digitales), kaufen, anhören und akzeptieren? Ganz einfach: Weil er klasse ist und mindestens ebenso gut ist wie „Super Discount“, einer der besten Sampler überhaupt.
Angefangen hatte alles vor sechs Jahren, als Jo Hillier auf Mark Jones, den Drahtzieher hinter Wall Of Sound, traf. Zu der Zeit arbeiteten noch beide bei dem Londoner Vertrieb Soul Trader. Jedoch ging Mark gerade, um bei WOS anzufangen und Jo hatte die Aufgabe seinen alten Posten einzunehmen. Irgendwann zog es auch Jo fort und er gründete sein eigenes Label Idlesound mit dem er das erste Shawn Lee Album auf den Markt. Jenes wiederum machte Mark auf den Künstler, das Label und den Mann dahinter aufmerksam. Der Kreis schloss sich. We Love You war geboren.
Besser hätte es auch kaum kommen können, so zumindest mag unsereins nach dem x-ten Hören von „We Love You… So Love Us“ denken. Da gibt es Gitarrenlastiges mit und ohne Britpop-Einschlag, mal härter, mal softer, mal modern, mal altbacken von den völlig genialen I Am Kloot, den oberlässigen The Bees, dem bezauberndem Nice System, dem eingangs schon erwähnten Shawn Lee, 10¢, Ten Benson, Mogul, Appliance, Dymaxion, Man Atom und Semi-Elektronisches mit Indie-Einschlag von Color Filter, Lightspeed, Miss Mend, Kicker, Skylab, den kongenialen Clinic sowie rein Elektronisches von OP:L Bastards und Sirconical. Die Zielgruppe sollte mit den Eckpfeilern Spacemen 3, Verve, Air und Beck ganz gut abgesteckt sein. Dieser Sampler ist somit was für Leute, die guten britischen Rock mögen, der nicht vom Fliessband kommt, gleichzeitig aber auch ein Faible für elektronische Musik haben, wie sie zum Beispiel Red Snapper, Kruder & Dorfmeister oder besagte Air fabrizieren.
VA: We Love You… So Love Us
(Wall Of Sound/Virgin)