Green Day: Warning:

Wäre da nicht die knödelige Stimme von Billie Joe Armstrong, könnten schon manchmal Zweifel aufkommen, ob das hier wirklich die neue CD von Green Day ist. Sechs Jahre nach „Dookie“ macht das Trio definitiv keinen East-Bay-Punk mehr. Das Tempo merklich gedrosselt, die Distortionsounds gegen Akustikgitarren getauscht. „Church On Sunday“ klingt gar wie ein Stück aus der frühen Beat-Ära.

„Warning:“ ist unumstößlich Pop! Garniert mit Rockabilly, Folk, leichten Punk-Remineszensen und mit allem, was viel Melodie hat. Dass eine Kasperband wie Green Day sich mit einem Schlag als gereifte Songwriter präsentieren, ist wirklich eine Überraschung. Dass man sie trotzdem noch erkennt, die nächste. Auch textlich reicht man jetzt lieber eine Mischung aus Hoffnung und sanfter Revolution statt der ehemaligen Kick-Ass-Texte.

Das sechste Album der Punk-Rocker, sorry, Pop-Rocker wird sicherlich nicht als Meilenstein in die Musikgeschichte eingehen, aber einen solchen Quantensprung muss man honorieren. Manchmal wäre ein bisschen mehr Abwechslung wünschenswert, aber die 12 kurzweiligen Happy-Pop-Fetzer machen „Warning:“ zur ersten CD von Green Day, die man mehr als dreimal am Stück hören kann.

Green Day: Warning:
(Reprise Records / WEA)

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