Chung: Chung

„Noise’n’Roll“ verspricht die Plattenfirma. Treffender kann man die Musik von Chung nicht beschreiben. Basierend auf klassischen Rock’n’Roll-Strukturen mischen sich tapfer Schweinerock, Punk, Trash-Metal (nur ein bisschen!) und Rockabilly-Licks in den Sound. Dass das nicht leise von statten geht, kann man schon erahnen ohne einen Takt gehört zu haben.

Frei von Schnick-Schnack und unnötigen Verzierungen setzt das norddeutsche Trio zum Sturmlauf an. Im Proberaum haben die Jungs bestimmt einen Riesenspass und auch live kann ich mir die energiegeladenen Songs gut vorstellen, aber muss man „Chung“ auf CD haben? Hilft es nicht manchmal, wenn man den Begriff „Songwriting“ wenigstens schon mal gehört hätte? Würden überraschende Breaks nicht die Aufmerksamkeit des Zuhörers steigern? Alles unnötige Spekulationen, hier wird Gas gegeben bis der Arzt kommt; zugegebenermaßen mehr als dynamisch gespielt und das Trommelfell nicht geschont. Das Instrumental „Oscar“ groovt dann auch ganz überraschend, der letzte Song „All Makers“ hat sogar ein bisschen was von College-Rock, aber ansonsten „rollen“ 45 Minuten „Noise“ am Hörer vorbei. Nicht wirklich schlecht, aber für eine ganze CD ein wenig gesichtslos.

Chung: Chung
(Supermodern/Indigo)

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