Englands zynischste Band ist wieder da. Elf Jahre nach den Housemartins und 7 Alben später hat die Band um Paul Heaton und Dave Rotherays ihre lyrische Bissigkeit immer noch nicht verloren. Musikalisch sind sie ein bisschen ruhiger geworden, was allerdings die Texte noch zynischer hervorstechen lässt. In Kombination mit so lieblichen Melodien wie beim Opener „Who’s Gonna Tell?“ knüpft die Band an ihre vergangenen Werke an, obwohl die neue CD um Einiges schwermütiger und introvertierter geworden ist.
„Pop“ heißt bei The Beautiful South noch immer nicht „belanglos“ oder „Ohrwurm-Refrain“. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ein Doppel-Album mit 20 Titeln nötig gewesen wäre. Irgendwann gelingt es nicht mehr, die Füller von den großen Songs zu unterscheiden und dann fließt „Painting It Red“ ein wenig vorbei. Hätte die Band auf vier oder fünf Titel verzichtet (heiße Anwärter: „Just Checkin‘ “ oder „Half-Hearted Get“), dann hätten sich 15 absolute Hochkaräter auf einer CD gedrängelt. So geht manchmal die Spannung etwas verloren, wird aber von Songs wie „Hit Parade“, „Final Spark“ oder „The Mediterranean“ wieder zurückgeholt.
The Beautiful South: Painting It Red
(Go!Discs Ltd. / Mercury)