Saarbrücken/Hellmut, 22.3 & 23.3. 2001
Eine mir völlig unbekannte Band aus Berlin, die es zweimal geschafft hat, das Hellmut in ihren Fanclub-Treffpunkt zu verwandeln. Ich habe von mehren Leuten das gleiche Urteil gehört: „Eigentlich ist es nicht so mein Musik, aber die Jungs sind so sympathisch, dass es Spaß macht.“ Stimmt genau. Und die Musik kann man als eine Mischung aus Lenny Kravitz und Black Crowes beschreibe — vielleicht mit ein bissel Spin Doctors und gelegentlichen Rap’n’Reggae-Elementen. Mainstream Rock also, und absolute professionell gespielt.
Aber während die meisten Bands, die solche Musik so gut spielen können, auch mit unerträglicher Arroganz ausgestattet sind, waren Electric Lizard lustig, freundlich und offen. Mit ständigem Grinsen und Sprüchen hat das Quartett für gute Laune gesorgt, und von daher hat es nicht lang gedauert, bis die Mehrheit der Hellmut-Besucher (auf die eine oder andere Art) tanzte. Am Donnerstag haben sie einfach auf der Bühne und für sich selbst entschieden, auch am Freitag zu spielen. Als sie das angekündigten und Hellmut-Veranstalterin Trixi sofort zusagte, ging ein Schrei durch das Publikum, aber der alter Zyniker (ich) dachte sofort, „aber die gleich Stimmung schaffen die nicht zweimal“. Ich bin der Band dankbar, dass sie meinen Zynizismus widerlegten, denn der Freitag war besser besucht und hat noch mehr Spaß gemacht. Electric Lizard soll im August auf der Saarbrücker „Schloss am Sonntag“ Veranstaltung spielen, und man sollte es nicht verpassen; wenn überhaupt eine Band die Leute an einem Sonntagmorgen zum Tanzen bringen kann, dann heißt die Electric Lizard.