Ruby: Grace (Remixe)

Der Frage nachgehend, welcher Musikstil wirklich genuin aus den Neunzigern ist, fällt mir neben Drum`n´Bass sofort als zweites Trip Hop ein (sicherlich gibt es noch mehr, aber ich schreibe hier von Brainstorming). Massive Attack, Portishead, Bristol, 1995, mein Auslandaufenthalt in Newcastle und die Freitagabende mit „The White Room Sessions“. Eine Frau mit blauer Haarpracht steht vor der austauschbaren Band und zieht mich mit ihrer Präsenz vor der Glotze in den Bann. Ihre etwas herrisch gurrende, mal dunkle, mal kieksende Stimme, die blasse Haut, das elegische Vor-und-zurückwippen, der Sound, der damals noch neu war…all dies schießt mir durch den Kopf als diese E.P. in meine Hände fällt.

Und hier ist sie wieder: Nach fünf Jahren seit der Veröffentlichung ihres ersten Albums „Salt Peter“, dem Remix-Album „Revenge, The Sweetest Fruit“ ( beide Creation), will Lesley Rankine – so der bürgerliche Name Rubys – an ihre erfolgreiche Zeit anschließen. Nach dem Ende ihrer Welttournee 1996 verdünnisierte sich Lesley nach New Orleans, anschließend nach Seattle, um dort an ihrem zweiten Album zu arbeiten. Am 23. März kommt das volle Album „Short Staffed At The Gene Pool“ auf den Markt und glaubt man dieser Vorabsingle, wird sich Ruby in der langen Zeit nicht verändert haben. Dem roten Faden des Anfangs ihrer Karriere folgend wird es auch das obligatorische Remix – Album geben. Ab Juli bekommt man die Interpretationen von Mira Calix (hier ziemlich zerfahren und typisch warpyfarti), Kid 606, Schneider TM (hier wohl am nächsten am Original, somit der hitlastigste Remix) und Mekon (hier auf aciiiid) um die Ohren gehauen.

Doch ihr könnt auch remixen: Auf der neuen Ruby Website gibt es sämtliche Vocalparts von Rubys neuer Platte zum downloaden. Der Aufruf an alle Homerecorder: Get your Sampler out and do a brilliant remix. You`ll be rewarded.

Ruby: Grace (Remixe) [MCD]
(Clearspot/Efa)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert