In schöner Regelmäßigkeit hat die deutsche Formation At Vance in drei Jahren drei Alben veröffentlicht. Dass Mastermind und Gitarrist Olaf Lenk jedesmal ein Klassikstück über’s Griffbrett jagt, ist absolut OK, aber welche Hardrock-Combo kommt auf die Idee, pro Album ein ABBA-Stück zu covern? Normalerweise wird sowas mit Agnetas Soloalben nicht unter 48 Stunden bestraft.
Die Eigenkompositionen auf dem neuen Album sind zwar etwas hausbacken und arg mit „Inspiration“ gesegnet, aber gut abgehangene Hard-Rocker wie Dio oder Glenn Hughes sind ja keine schlechten Vorbilder. Wäre aber Alles nur halb so spannend, hätten At Vance nicht ihren Sänger Oliver Hartmann – dieser Mann ist richtig gut. Bei Tobias Sammet’s „Avantasia“ singt er den Papst Clemens mit dezentem Wahn so brillant, dass ich erst über diesen Umweg auf At Vance aufmerksam wurde. Den Charakter der Rolle lässt er hier außen vor, singt aber trotzdem einen Großteil der deutschen Konkurrenz an die Wand.
At Vance: Dragonchaser
(Crazy Life Music / Shark Records )