Ja, irgendwie ist das Coverbild gut gewählt: so unterkühlt wie der Pelikan darauf ist auch die Musik von Tenfold Loadstar. Aber auch so romantisch-poppig wie die zarten Rosé- und Orange-Töne auf dem Foto. Und das technisch ausgefeilte, bearbeitete Design entspricht den Elektronik-Anteilen, die Tenfold Loadstars Musik zur Hälfte ausmachen. Der Rest ist melancholischer Gitarren-Pop mit Kinderliedmelodien und – immer wieder – Noise, Industrial…
Die starken Kontraste zu den zuckersüßen Melodien erinnern bisweilen an Garbage, auch dank der mädchenhaften Stimme der Sängerin. Und die schwermütige Gefühligkeit so mancher Hymne zu folkigen Arrangements ruft die Cranberries vor Ohren. Aber zumindest wenn das Trio die Elektronik-Karte ausspielt, ist das Resultat original Tenfoald Loadstar: Emo-Slow-Pop. Am spannendsten wird’s, wenn die Band im inszenierten Chaos versinkt: im Brei aus billigem Plastik-Pop, vertrackten Rhythmen, Beat-Gitarren, Lärm, Loops und gelangweilt genölten Texten. In diesen Momenten sind sie das „gute“ Gegenstück zu den „bösen“, aggressiven Stella, der anderen deutschen Band, die Elektronik und Akustik gleichermaßen für ihren Sound nutzt. Wo´s bei Stella fett wird, bleibt´s bei Tenfoald Loadstar Pop, und zwar nicht der schlechteste. Melodien bleiben im Ohr, Elektro-Akustik-Mix transportiert Mysterium, Romantik turns to black.
Tenfold Loadstar: Tenfold Loadstar (xxs 14 )